A&D: Geht es um die Integration von Protokollstacks in Automatisierungsgeräte gibt es zwei Möglichkeiten: FPGAs und ASICs. Wo liegt der Unterschied, Herr Iwanitz?
Frank Iwanitz: FPGAs galten lange Zeit als vergleichsweise teuer und wurden deshalb weniger eingesetzt. Das hat sich aber geändert: Preis und Leistungsaufnahme unterscheiden sich heute nicht mehr signifikant. Dadurch kommen verstärkt die Vorteile von FPGAs zum Tragen, zum Beispiel die große Flexibilität bei der Integration in das Zielsystem sowie die Möglichkeit weitere Komponenten zu integrieren.
Softing setzt schon lange auf FPGAs. Würden sich heute wieder so entscheiden?
Ja, würden wir – erst kürzlich auf der SPS IPC Drives haben wir wieder deutlich wachsenden Zuspruch festgestellt. Die Ausrichtung auf FPGAs genießt bei Softing also einen hohen Stellenwert und wir haben hier im Laufe der Jahre eine entsprechende Kapazität aufgebaut. Um schnell zu reagieren, wenn eine neue Familie an FPGAs oder die neue Version einer Toolchain auf den Markt kommt, arbeiten wir eng mit den FPGA-Herstellern Altera und Xilinx zusammen.
Differenzieren Sie sich auf dem Markt durch die Ausrichtung auf FPGAs?
Ja. ASIC-Lösungen haben zwar noch einen größeren Marktanteil, aber das Verhältnis hat sich schon stark in Richtung FPGAs verschoben, und deren Bedeutung wird auch weiterhin zunehmen. Gerade die neuen ARM-basierten FPGAs stützen diesen Trend, weil Kunden existierende Applikations-Software übernehmen können.
In welcher Breite decken Sie denn das industrielle Ethernet-Spektrum ab?
Softing hat eigene portierbare Stacks für Profinet, Ethernet/IP und ModbusTCP entwickelt sowie einen Switch IP Core mit Unterstützung für Profinet IRT. Für Ethercat und Powerlink haben wir auf die IP Cores der entsprechenden Anbieter zurückgegriffen. Das Angebot umfasst also die fünf wichtigsten Protokolle. Eine einheitlichen Applikationsschnittstelle für alle Stacks und die Option, parallel Standard-Ethernet für die Einbindung von IT-Anwendungen über die gleichen Schnittstellen zu übertragen, runden unser Portfolio ab. Die Kunden können dann zwischen Firmware-Lösung und fertigem Modul wählen, das wir auf Wunsch kundenspezifisch anpassen.
Wie geht es weiter?
Unsere zukünftigen Anstrengungen konzentrieren sich vor allem auf zwei Bereiche. Erstens werden wir neue FPGA-Familien mit angepassten Lösungen bestmöglich unterstützen. Zweitens arbeiten wir an einer weiteren Verbesserung der Performance: hinsichtlich der Zykluszeiten, beim Verbrauch von Ressourcen sowie bei der Nutzerfreundlichkeit.