„Schneller, qualitativer & kostensparend“ Generative KI in der Softwareentwicklung

KI-gestützte Tools sind beispielsweise sehr gut darin, Code auf Schwachstellen, Sicherheitslücken und Bugs zu analysieren.

Bild: publish-industry, DALL·E
04.11.2024

Kann Generative KI die Softwareentwicklung in der Industrie revolutionieren? Ja, sagt Dr. Markus Müller, Managing Director Industry bei GFT. Im Interview mit A&D erklärt er, wie KI durch Automatisierung, präzise Prognosen und neuartige Code-Optimierungen nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch Kosten erheblich senkt.

Welche Bedeutung sehen Sie im Allgemeinen in der Generativen KI für die Entwicklung von Software?

Generative KI revolutioniert die Softwareentwicklung, indem sie den Entwicklungsprozess effizienter und schneller gestaltet. KI-gestützte Systeme sind in der Lage, Code-Entwürfe und -Muster vorzuschlagen, repetitive Aufgaben zu automatisieren und somit die Produktivität von Entwicklern erheblich zu steigern. Zudem eröffnet sie neue Möglichkeiten in der Softwarearchitektur und im Design, da sie kreative Lösungen vorschlagen kann, die der Mensch möglicherweise nicht direkt in Betracht zieht.

Maschinenbauer und Anbieter von Automatisierungstechnik differenzieren sich zunehmend durch die Software der Lösungen. Profitieren diese genauso von KI-Technologien wie Anbieter von generischer Software?

Absolut, sie profitieren enorm von KI-Technologien. Insbesondere in Bereichen wie Predictive Maintenance, Prozessautomatisierung und Produktentwicklung kann KI erhebliche Effizienzsteigerungen erzielen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist unsere Projekt Portfolio Management Software Engenion. Sie liefert durch KI-gestützte Prognoseberichte präzise Budget- und Ressourcenprognosen, die es unseren Kunden in der deutschen Automobilindustrie ermöglichen, Herausforderungen in der Planung von Entwicklungsprojekten vorherzusehen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Schon seit einigen Jahren laufen über diese Lösung mehrere hundert Entwicklungsprojekte mit mehreren Milliarden Euro Entwicklungsbudget. Auf Basis dieser Daten und mit Hilfe von KI sind für künftige Projekte intelligente Ressourcenplanungen und Personalempfehlungen sowie präzise Budgetvorhersagen möglich. Somit können unsere Kunden ihre Projekte termingerecht, im Rahmen des Budgets und im Einklang mit ihren Zielen abschließen. Das Resultat ist beeindruckend, spart doch Engenion, das bereits mit mehreren Awards ausgezeichnet wurde, bei einem unserer Kunden Entwicklungsbudget im dreistelligen Millionenbereich pro Jahr ein.

Hilft mir Generative KI zu verifizieren, ob Ideen überhaupt realisierbar sind – also für einen Realitäts- und Aufwands-Check?

Ja, generative KI kann bei der Machbarkeitsbewertung von Ideen unterstützen. Sie kann dabei helfen, aus Geschäftsanforderungen User Stories zu generieren, verschiedene Szenarien durchzuspielen und Aufwandsabschätzungen basierend auf ähnlichen Projekten und Datensätzen vorzunehmen. So können Entwickler und Entscheider frühzeitig erkennen, ob eine Idee in den gegebenen Rahmenbedingungen realisierbar ist.

Lassen sich mit KI im Code auch Schwachstellen und Fehler viel einfacher finden und beheben?

KI-gestützte Tools sind hervorragend darin, Code auf Schwachstellen, Sicherheitslücken und Bugs zu analysieren. Durch den Einsatz von Mustererkennung und automatisierten Tests kann KI potenzielle Fehler schneller und präziser identifizieren als herkömmliche Methoden. Zudem kann sie Vorschläge zur Behebung der Schwachstellen geben und damit den Entwicklungsprozess beschleunigen.

Und wie stellen Sie sicher, dass Generative KI qualitativ hochwertigen und sicheren Code erzeugt, der den strengen Anforderungen der Industrie entspricht?

In der Industrie ist die Qualität von Codes von besonderer Relevanz. Ein Bug in der Software einer Anlage kann sehr teure Produktionsausfälle nach sich ziehen. Hier liegen große Chancen in der KI, denn die Qualitätssicherung von KI-generiertem Code basiert auf strengen Prüfverfahren und einem mehrstufigen Validierungsprozess. Bei GFT setzen wir auf eine Kombination aus statischer Codeanalyse, dynamischen Tests und menschlicher Überprüfung, um sicherzustellen, dass der erzeugte Code den hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards entspricht, die insbesondere in der Industrie unerlässlich sind. Zudem wird die KI kontinuierlich mit aktuellen Sicherheitsrichtlinien und Best Practices trainiert.

Unterstützt Generative KI die Programmierer auch gleich mit einer Dokumentationserstellung?

Ja, generative KI kann nicht nur beim Code-Entwurf helfen, sondern auch eine automatisierte Dokumentation bereitstellen. Dies entlastet die Entwickler beim oft unbeliebten administrativen und weniger kreativen Teil ihrer Arbeit, vor allem wenn die Zeit drängt. Die automatisierten, KI-unterstützten Dokumentationen basieren auf dem erstellten Code und können in Echtzeit aktualisiert werden, was eine enorme Zeitersparnis für Entwickler bedeutet. So wird sichergestellt, dass der Code stets mit einer präzisen, aktuellen, verständlichen und vollständigen Dokumentation versehen ist.

Kann KI den Programm-Code hinsichtlich der Energieeffizienz, also Green Coding, optimieren?

KI kann wertvolle Hinweise auf den Energieverbrauch von Code liefern und dabei helfen, ihn hinsichtlich seiner Effizienz zu optimieren. Durch die Analyse von Algorithmen und Programmstrukturen identifiziert KI unnötige Rechenvorgänge und schlägt Verbesserungen vor, die den Energieverbrauch senken. Damit trägt die KI direkt zur Entwicklung von Green Coding-Praktiken bei, die für die Industrie immer relevanter werden. Die GFT ist Pionier auf dem Gebiet Green Coding. Das Thema hat bei uns hohe Priorität und wird laufend weiterentwickelt.

Mit welchen konkreten KI-Lösungen unterstützt GFT die Software-Entwicklung von Industrieunternehmen?

Ein zentraler Bestandteil unseres Angebots ist GFT AI Impact – eine flexible und skalierbare Plattform zur Implementierung von KI im kompletten Softwareentwicklungszyklus. Das integrierte GenAI-Produkt orchestriert den gesamten Entwicklungsprozess und beschleunigt ihn durch die nahtlose Integration marktführender Tools. AI Impact automatisiert repetitive Aufgaben wie Code-Optimierungen und Tests. Bei unseren Kunden konnten wir beeindruckende 90 Prozent Zeiteinsparungen in der Softwareentwicklung und eine um 85 Prozent schnellere Identifizierung neuer Schwachstellen erzielen. Zudem unterstützt die Plattform die schnelle Prototypenerstellung und optimiert die Energieeffizienz des Codes.

Wie lassen sich Ihre KI-Tools in bestehende Entwicklungsprozesse integrieren?

Unsere KI-Tools sind modular aufgebaut und lassen sich nahtlos in bestehende Entwicklungsumgebungen integrieren. Sie unterstützen gängige Schnittstellen und Standards, sodass Unternehmen ihre bestehenden Systeme nicht von Grund auf erneuern müssen. Durch die flexible Integration können sie gezielt in den Bereichen eingesetzt werden, wo sie den größten Mehrwert bieten.

Warum sollten sich Industrieunternehmen an GFT wenden, wenn sie ihre Software-Entwicklung optimieren wollen?

GFT bringt eine einzigartige Kombination aus tiefem Branchenwissen und technologischem Know-how mit. Wir verstehen die speziellen Herausforderungen der Industrie und bieten maßgeschneiderte Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Unsere KI-gestützten Tools ermöglichen eine signifikante Effizienzsteigerung, Qualitätssicherung und Optimierung der Entwicklungsprozesse – genau das, was Unternehmen brauchen, um in einer zunehmend digitalisierten und automatisierten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben.

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  • Markus Müller, Managing Director Industry bei GFT: „Mit unserer Plattform GFT AI Impact konnten wir beeindruckende 90 Prozent Zeiteinsparungen in der Softwareentwicklung erzielen.“

    Markus Müller, Managing Director Industry bei GFT: „Mit unserer Plattform GFT AI Impact konnten wir beeindruckende 90 Prozent Zeiteinsparungen in der Softwareentwicklung erzielen.“

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