Die Zeiten, in denen Amazon nur Bücher verkaufte sind lange vorbei. Mittlerweile ist der Onlinehändler in fast allen Bereichen des B2C-Geschäfts vertreten – in vielen marktbeherrschend. Dass die Data-Center des Handelsriesen auch als Cloud-Dienst zur Verfügung stehen und Amazon so zu den größten Anbietern von Storage und Rechenpower aufgestiegen ist, ist auch noch hinlänglich bekannt. Die Entwicklung zum Prozessorhersteller betrieb man in Seattle bislang jedoch in aller Stille. Im Januar 2015 akquirierte Amazon die israelische ARM-Schmiede Annapurnal-Labs. Wenig Aufmerksamkeit erregte dieser Kauf wohl auch weil die Vermutung nahe lag, man wolle die auf Storage spezialisierten Chips der Israelis ausschließlich für die eigenen Rechenzentren nutzen. Eine Meldung von Annapurnal-Labs beweist nun, dass diese Einschätzung falsch war. Die Amazon-Tochter geht mit ihren Alpine-SoCs in den freien Verkauf an OEMs und Service Provider. Als Einsatzgebiet sieht man unter anderem das Internet of Things, Cloud-Anwendungen und das Digital Home. Bislang ist über das Produktportfolio noch relativ wenig bekannt. Eines jedoch lehrt die Vergangenheit: Nie ging Amazon bislang einen Markt auf Dauer nur halbherzig an und bislang immer hat Jeff Bezos Märkte beeinflusst und verändert.
Prozessor-Markt Amazon wird ARM-Hersteller
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Grassbrunn, Deutschland