Die Drogeriemarktkette Rossmann geht genau den Schritt, gegen den sich viele Händler in Deutschland vehement wehren, und kooperiert mit Amazon. Im Rahmen der Zusammenarbeit kann Rossmann Produkte aus seinem Sortiment über den Schnell-Lieferservice Amazon Prime Now anbieten. Dieser Expressversand liefert Amazon-Prime-Kunden Elektronik, Bücher, Lebensmittel und nun auch Drogerieartikel kostenlos innerhalb von zwei Stunden. Bisher ist dieser Service in Berlin und München verfügbar.
Amazon streckt erneut seine Fühler in der deutschen Drogeriebranche aus
Bislang ist Rossmann der erste Einzelhändler seines Kalibers, der einen Deal mit dem E-Commerce-Riesen aus den USA eingeht. Zwar hat Amazon vor einigen Jahren einen Feldversuch mit der Drogeriemarktkette DM gestartet, diesen aber 2013 mangels erwünschter Umsätze eingestellt. Drogerieprodukte seien für den Online-Versand nicht lukrativ genug, hieß es damals.
Nun hat Amazon offenbar seine Meinung geändert - und soll Rossmann im Rahmen der Kooperation auch mehr Freiheiten bieten, als es der Konzern beim Vorgänger DM getan hat. So hätte Rossmann Hoheit über die Preise und die Wahl der Artikel, die in den Webshop sollen. Lediglich die IT-Infrastruktur wird von Amazon gestellt.
Weckruf für den deutschen Einzelhandel
Das Zeichen, das Amazon und Rossmann mit ihrer Kooperation setzen, beunruhigt viele Einzelhändler, denn es bedeutet, dass Amazon seinen Druck auf die Branche in Deutschland erhöht. Neben Drogerieprodukten knöpft sich der Konzern dabei insbesondere auch den Lebensmittelmarkt vor. So will Amazon durch die Verknüpfung von Alexa mit dem Online-Lebensmittellieferanten Allyouneed beispielsweise das Einkaufserlebnis komplett revolutionieren.