Apple hat auf seinem Frühjahrs Event einen Roboter vorgestellt, der das Recyclen von Smartphones deutlich verbessern soll. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren zerstört das Liam genannte Gerät die Mobiltelefone nicht, sondern baut diese auseinander. Dadurch können die einzelnen Materialien leichter getrennt werden. Apple arbeitet seit drei Jahren an dem Roboter. Mit ihm möchte das Unternehmen Vorwürfen begegnen, es würde sich zu wenig um die korrekte Entsorgung seiner Geräte kümmern.
Bei Liam von einem Roboter zu sprechen ist an sich nicht korrekt. Eigentlich handelt es sich um ein System von 29 Robotern. Mit unterschiedlichen Werkzeugen, wie Schraubenziehern, Bohrern und Saugnäpfen, zerlegen sie die ausgemusterten Mobiltelefone. In verschiedenen Arbeitsschritten wird zum Beispiel das Display entfernt, die Batterie entnommen und der SIM-Karten-Slot abgetrennt. Liam sortiert außerdem die einzelnen Komponenten. Laut einem Bericht der Nachrichtenseite Mashable benötigt er für ein Smartphone nur 11 Sekunden; ungefähr 350 Geräte werden pro Stunde, 1,2 Millionen pro Jahr auseinandergenommen.
Recycling ist nicht nur bei Smartphones ein Problem, sondern generell bei Konsumelektronik. Bisher werden die Geräte meist als Ganzes geschreddert. Eine Trennung der einzelnen Materialien, wie unterschiedliche Metalle, Glas, Plastik, ist dann allerdings schwierig. Statt die Elektronik zu recyceln, landet sie aus diesem Grund oft schlicht auf dem Müll. Besonders bedenklich ist dabei die weit verbreitete Praxis, den Elektroschrott nicht in den Ursprungsländern zu entsorgen, sondern ihn in Entwicklungsländer zu exportieren.
Liam ist Teil von Apples grüner Unternehmensstrategie. Mit dieser reagiert das Unternehmen auf Vorwürfe, es würde sich bei seinen Produkten zu wenig um Umweltaspekte kümmern. Konkret wird Apple vorgeworfen, nicht genug auf eine angemessene Entsorgung seiner Geräte zu achten. Neben Liam setzt der Konzern bei seiner Umweltstrategie sehr stark auf erneuerbare Energien. So deckt Apple nach eigenen Angaben seinen Stromverbrauch in den USA zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen.