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Schaeffler und EOS Imaging perfektionieren Bewegungssteuerung „Aus Zusammenarbeit wurde Partnerschaft“

Jochen Kopper, Director Application Engineering & Projects Industrial Automation – Medical Technology bei Schaeffler: „Als Motion Technology Company bieten wir unsere Kernkompetenz an, damit der Kunde sich voll und ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann.“

30.10.2024

Die Entwicklung der Hubsäulen für das innovative Bildgebungssystem EOSedge war ein Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen Schaeffler und EOS Imaging. Was als Entwicklungsauftrag begann, entwickelte sich zu einer engen Partnerschaft zwischen dem französischen Medizintechnikunternehmen und der Motion Technology Company. Im Interview gibt Jochen Kopper, Director Application Engineering & Projects Industrial Automation – Medical Technology bei Schaeffler, Einblicke in die Herausforderungen des Projekts.

Welche Faktoren waren Ihrer Meinung nach entscheidend dafür, dass Schaeffler in Homburg den Auftrag zur Entwicklung der Hubsäulen erhielt?

Wir konnten dem Kunden für erste Versuche sehr kurzfristig eine Prototypenlösung auf Basis unseres Katalogprogrammes anbieten. Das funktionierte so gut, dass EOS weiteres Potential in einer Zusammenarbeit mit uns sah. Dass wir überhaupt angefragt wurden, liegt daran, dass auch andere große Unternehmen aus dem Medizinbereich unser Know-how nutzen und daran, dass wir in Frankreich mit eigenen Werken und einer Vertriebsorganisation vertreten sind. Für den Kunden war die Kommunikation in seiner Landessprache das Tüpfelchen auf dem i.

Was waren die Herausforderungen bei diesem Projekt?

Ein individuell auf die Applikation abgestimmtes Strangpressprofil wirtschaftlich und technisch zu realisieren, erfordert einiges an technologischem Know-how. Wir entwickeln die Strangpressprofile für unsere Linearmodule selbst und verfügen hier über entsprechende Erfahrung.

Gab es Überraschungen im Verlauf des Projektes?

Ja, aber keine technischen Überraschungen. Wir durften am Lastenheft detailliert mitwirken und konnten so unsere Erfahrungen für dieses Projekt optimal einbringen. Bis zum Serienanlauf wurden wir vom Kunden auch immer stärker mit Aufgaben außerhalb unseres reinen Produktspektrums betraut, insbesondere in den Montageprozess. So entwickelten wir die Nivellierplattformen und den Aufstellwagen. Bei der Montage der ersten Hubsäulen waren wir selbstverständlich vor Ort.

Wären auch andere Antriebsarten, z.B. ein Direktantrieb möglich gewesen?

Durchaus. Wir sind bei Schaeffler in der komfortablen Situation, aus eigener Produktion sowohl Linearachsen mit Kugelgewindetrieb für große Geschwindigkeiten und Hübe, mit Planetenwälzgewindetrieb für große Kräfte und kleine Hübe, mit Zahnriemen als schmierstofffreie Lösung oder als Direktantrieb mit Linearmotoren „schmierstofffrei und verschleißfrei“ anbieten zu können. Für rotative Antriebe gilt das prinzipiell ebenso: Hier bieten wir Getriebelösungen mit Präzisions-Wellgetrieben, diese sind von Haus aus spielfrei. Dann gibt es die Präzisions-Planetengetriebe der Baureihe PSC mit einem patentierten Zahnflankenspielausgleich, welche praktisch spielfrei und besonders laufruhig sind, und Direktantriebe für höchste Dynamik und Präzision, bestehend aus Torque-Einbaumotoren und darauf abgestimmter Rundachslagerung. Wobei Sonderlösungen immer möglich sind.

Was würden Sie Unternehmen in der Medizintechnik empfehlen?

Soweit es sich um eine Lösung handelt, in der Bewegung stattfindet, suchen Sie sich einen Entwicklungspartner mit Systemkompetenz, einem breiten Portfolio und der Fähigkeit, individuelle Lösungen effizient entwickeln und produzieren zu können. Als Motion Technology Company bieten wir unsere Kernkompetenz an, damit der Kunde sich voll und ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann. So wird das Potenzial der Ingenieure auf beiden Seiten am besten eingesetzt. Das ist ein sehr gutes und bewährtes Erfolgsrezept.

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