Interview über robuste M16-Rundsteckverbinder „Bauraum ist ein Schlüsselkriterium“

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Sascha Döbel, Produktmanager bei Binder: „Bauraum ist zu einem Schlüsselkriterium geworden, und die Herausforderung besteht darin, trotzdem alle technischen Spezifikationen zu erfüllen.“

Bild: binder
07.06.2022

Der Trend zu Miniaturisierung hält in der Automatisierungstechnik an, denn Bauraum ist kostbar. Abstriche in der Leistungsfähigkeit darf es aber trotzdem nicht geben. Wie das bei den beliebten M16-Rundsteckverbindern funktioniert, erläutert Sascha Döbel, Produktmanager bei binder, im Interview mit A&D.

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Immer kürzer und kompakter heißt auch weniger schirmendes Material: Lässt sich trotzdem die EMV-Verträglichkeit gewährleisten, gerade im empfindlichen Mess- und Prüfbereich?

Die kompakte Bauform beeinträchtigt die Schirmleistung des Steckverbinders grundsätzlich nicht. Auch die kurze Variante besteht komplett aus Metall. Der Raum, in dem das Kabel an die Kontakte gelötet oder gecrimpt wird, ist somit komplett umschlossen. Wichtiger ist es aber, den Schirm des Kabels richtig auf das Gehäuse zu übertragen, denn bei schirmbaren Steckverbindern sind Montagefehler die Hauptursache einer unzureichenden Schirmung. Unsere Kabelklemme vereinfacht das Anschließen von Steckverbinder und Schirmung, sodass weniger Fehler passieren. Damit lässt sich die EMV auch für empfindliche Mess- und Prüfinstrumente gewährleisten.

Mit IP67 bietet die M16-Serie 423 eine hohe Schutzart. Sind hier Schraubverschlüsse immer noch das Maß der Dinge?

In der Automation sowie in Mess- und Prüfanwendungen ist die Schraubverbindung nach wie vor am weitesten verbreitet. Hier decken sich ihre Vorteile am besten mit den Anforderungen unserer Kunden. Allerdings sind Schutzarten wie IP67 auch mit anderen Verschlussarten zu erreichen; deshalb spielen für die Auswahl noch weitere Kriterien eine Rolle. Schraubverriegelungen bewähren sich vor allem dann, wenn eine sichere Verbindung nur selten gelöst werden muss. Bajonettverschlüsse oder Rasthaken sind dagegen dort gut geeignet, wo es zu eng ist, um einen Drehmomentschlüssel einzusetzen. Oder wo es beispielsweise darauf ankommt, sehr viele Steckverbindungen häufig zu schließen und wieder zu lösen.

Sind Kurzversionen von Steckverbindern generell im Trend, weil Bauraum stets knapp ist? Und was bietet binder hier noch an?

Bauraum ist zu einem Schlüsselkriterium geworden, und die Herausforderung besteht darin, trotzdem alle technischen Spezifikationen zu erfüllen. Die K- und L-kodierten M12-Steckverbinder sind ein gutes Beispiel: Man versucht, die Eigenschaften von beispielsweise 7/8" auf die kleine M12-Bauform zu übertragen. Das spart aber nur wenig Platz, weil die Kabel gleich bleiben und der Steckverbinder denselben dicken Kabelabgang benötigt. Dagegen braucht unser schirmbarer, kurzer M16-Steckverbinder – dank seiner geringeren Länge – deutlich weniger Einbauraum. binder bietet M16-Kurzversionen für ungeschirmte und schirmbare Steckverbinder mit Löt- und Crimp-Kontakten an. Andere Steckersysteme sind für solche Modifikationen weniger geeignet, da sie bereits für beschränkten Bauraum optimiert wurden. In diesen Fällen sind beispielsweise Winkelvarianten vorteilhaft.

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