Chemical Invention Factory für die Hauptstadt Berlin fördert Start-up-Ideen für grüne Chemie

Bild: TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt
01.06.2018

Das Land Berlin und die TU Berlin investieren 10,8 Millionen Euro in den Bau eines Gründerzentrums für „Grüne Chemie“ und greifen damit Start-ups aus den Naturwissenschaften unter die Arme.

Auf dem Campus der TU Berlin soll eine Chemical Invention Factory entstehen. In das deutschlandweit erste Vorgründerzentrum für Start-ups aus der Grünen Chemie investiert das Land Berlin 7 Millionen Euro, die TU Berlin finanziert das Zentrum mit 3,8 Millionen Euro. Damit legen sie den Grundstein für einen neuen Wirtschaftszweig in Berlin.

Die „Grüne Chemie“ gilt als der Hoffnungsträger für eine zukünftige energieeffiziente und ressourcenschonende Produktion von so unterschiedlichen Materialien wie biokompatiblen Polymeren bis hin zu neuen edelmetallfreien Katalysatoren für Medikamentsynthesen. Die nachhaltige Chemie bemüht sich nicht nur darum, Schadstoffe zu vermeiden sowie energiesparender zu produzieren. Vielmehr geht es darum, ganz neue Synthese- oder Produktionsprozesse zu entwickeln.

Nicht ohne Grund die TU Berlin als Standort gewählt

Forschungsergebnisse in Praxis zu transferieren hat an der TU Berlin eine lange Tradition. Mit dem Berliner Innovations- und Gründerzentrum (BIG) im Technologie-Park Humboldthain entstand bereits 1983 durch die Universität initiiert das erste Gründerzentrum in Deutschland. Ihr heutiges Centre for Entrepreneurship betreut als eines der führenden Zentren seiner Art jährlich rund 20 bis 30 Hightech Start-ups.

TU-Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen erklärt: „Mit dem Vorgründerzentrum Chemical Invention Factory erweitern wir unser Spektrum als Gründeruniversität und eröffnen ein neues wirtschaftliches Feld für Berlin, das den direkten Transfer von Wissenschaft in die Wirtschaft lebt und dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet ist. Diese Initiative zeigt, dass die Universitäten ein starker Motor für die Start-up-Metropole Berlin sind. Keimzelle für das Großprojekt ist der Exzellenzcluster UniCat im Bereich der Chemie. Spitzenforschung ermöglicht nicht nur neue Erkenntnisse, sondern schafft auch einen Mehrwert für die Wirtschaft.“

Das soll das Vorgründerzentrum konkret bringen

Momentan können Start-ups aus den Naturwissenschaften im sogenannten „Inkulab“ auf dem Campus Charlottenburg Laborräume für ihr junges Unternehmen nutzen. Um diese Möglichkeiten deutlich zu erweitern, wird das Vorgründerzentrum gebaut. Auf einer Gesamtfläche von über 1.000 m2 entstehen auf dem Gelände der TU Berlin vollausgestattete Labore und viel Raum für kreativen Austausch - ein ideales Umfeld für forschungsstarke Unternehmensgründungen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität.

„Das Center soll zu einer Art Blaupause für das Silicon Valley der Grünen Chemie in Berlin und darüber hinaus werden“, so Prof. Dr. Matthias Driess. Der TU-Chemiker und Sprecher des Exzellenzclusters UniCat ist gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Reinhard Schomäcker Initiator der Chemical Invention Factory. „Bei unserem Projekt geht es nicht um die Vermarktung von Erfindungen etablierter Professoren, sondern wir wollen jungen, internationalen Wissenschaftlern ermöglichen, ihre eigenen Ideen für eine begrenzte Zeit auf Markttauglichkeit zu testen“, so Prof. Dr. Reinhard Schomäcker.

Diese Pläne als Geschäftsführer umsetzen soll in den kommenden Jahren Sebastian Müller, der langjährige Erfahrung in der Gründerszene vom Berliner Business Club für Start-ups und anderen Innovationsstandorten weltweit hat.

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