Twaice, ein Anbieter von Batterieanalytik-Software, und Nardac, Spezialist für Energie- und Infrastrukturversicherung und MGA, haben eine Partnerschaft geschlossen, um verbesserte Versicherungskonditionen für Besitzer, Investoren und Kreditgeber von Batterie-Energiespeichersystemen (BESS) zu ermöglichen.
Durch die Kombination proaktiver Echtzeit-Analytik mit bestehenden, passiven Risikominderungsstrategien, wie zum Beispiel räumliche Abstände zwischen den Speichern, wird es für Versicherer einfacher, Best Practices in der Entwicklung und dem Betrieb von BESS-Projekten zu identifizieren und somit verbesserte Versicherungskonditionen anzubieten.
Die Wahrscheinlichkeit von Fehlern sind gesunken
Die Energiespeicherbranche hat Schwierigkeiten, Versicherungsschutz zu erhalten, da einige Fälle von Thermal Runaway Versicherer dazu veranlasst haben, ihr verfügbares Kapital zu reduzieren. Die Studie von Twaice in Zusammenarbeit mit dem Electric Power Research Institute (EPRI) und dem Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) zu den Ursachen von Energiespeicherfehlern zeigt jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit von Fehlern seit 2018 um 97 Prozent gesunken ist.
Doch obwohl die Häufigkeit von Thermal-Runaway-Ereignissen zurückgegangen ist, sind die Folgen, wenn ein entsprechender Vorfall eintritt, nach wie vor sehr schwer. Für Versicherer bedeutet das konkret, dass auf sie Ansprüche im Millionenbereich zukommen. Um Vorfälle mit Thermal Runaway als Ursache zu reduzieren, lag bisher der Fokus ausschließlich auf passiver Risikominderung - etwa indem die Abstände zwischen den Batterien vergrößert wurden.
Mit Batterieanalytik-Software können durch kontinuierliches Monitoring und Analysen des Batterieverhaltens zukünftige Sicherheitsprobleme identifiziert werden, bevor sie außer Kontrolle geraten. Die Software warnt frühzeitig vor Risiken und gibt so Zeit, um potenzielle Vorfälle proaktiv zu verhindern. Durch den Einsatz von Batterieanalytik werden Projektrisiken reduziert, was verbesserte Konditionen von Underwritern ermöglicht.
„Durch die Partnerschaft mit Nardac können wir dem gesamten Energiespeichermarkt erhebliche finanzielle Vorteile bieten“, so Stephan Rohr, CEO von Twaice. „Mit Batterieanalytik wie der von Twaice wird das Risiko eines Sicherheitsvorfalls entscheidend gesenkt. Dank unserer autonomen Überwachung und Analytik werden Probleme erkannt, bevor sie sich zu einem Schadensfall entwickeln. Wir freuen uns, mit Nardac zusammenzuarbeiten, um diese Vorteile auf den gesamten Speichermarkt auszuweiten.“
Vertrauen der Versicherten stärken
„Das weltweite Projektvolumen an Energiespeicher ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung erneuerbarer Energien. Aber wenn Underwriter keinen Weg sehen, Risiken wie Thermal Runaway besser zu managen, wird die Versicherungskapazität reduziert, Prämien steigen, eine Finanzierung wird schwieriger und die Batteriekosten bleiben hoch“, betont Tom Harries, Partner bei Nardac.
„Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Versicherungen nicht nur eine Beziehung zwischen Kosten und ausgelagertem Risiko sind. In der Betriebsphase von BESS-Projekten können umsichtige Asset-Manager Versicherungen als Wettbewerbsvorteil nutzen. Diejenigen, die Anlagen mit minimaler Betreuung betreiben, werden Versicherungsprämien zahlen, die einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Betriebskosten ausmachen. Aber durch die Ergänzung bestehender Hardware- und Standortstrategien mit fortschrittlicher Batterieanalytik wird das Risiko von Thermal-Runaway-Ereignissen verringert“, so Harries weiter.
„Letztendlich müssen wir als Branche neue Technologien, Partnerschaften sowie Einblicke aus Künstlicher Intelligenz nutzen und diese zu unserem Vorteil einsetzen, um das Vertrauen der Versicherer in die Bereitstellung von Versicherungsdienstleistungen zu stärken und die Versicherungsbedingungen für den Käufer zu verbessern.“
Der aktuelle Bericht von Twaice und Nardac untermauert mittels Fallstudien den Wert der Batterieanalytik für den Versicherungsschutz. Dieser zeigt, wie Versicherungspolicen mit einem datengesteuerten Ansatz optimiert werden können und demonstriert, dass Einblicke in den Zustand von Batteriespeichern deren Sicherheit erhöhen und die Betriebskosten von Versicherungspolicen genauer bestimmen können.