Für alle gängigen Skateboards nachrüstbar und per Fernbedienung steuerbar: Das Mellow-Board hat seinen Elektro-Antrieb in den Rollen verbaut. Den Antrieb und die entsprechende Software habe das gleichnamige Startup-Unternehmen selbst entwickelt. Die gesamte Elektronik ist laut Hersteller wasserdicht und auch vor Staub geschützt.
Per Fernbedienung steuern; beim Bremsen aufladen
Mit der Fernbedienung in der Hand wählt der Fahrer die Geschwindigkeit und den Fahrmodus - gemäß den eigenen Skater-Fähigkeiten. Im Pro-Modus können dann bis zu 40 Kilometer in der Stunde erreicht werden. Ebenso wird mit der Fernbedienung gebremst. Während des Bremsens wird der Akku auch gleich wieder aufgeladen. Nach dreieinhalb Stunden vollgeladen, schafft das Mellow-Board bis zu 15 Kilometer - je nach Fahrweise, Steigungen und weiteren Faktoren wie Gegenwind. Bis zu 1000 Ladezyklen verspricht der Hersteller auf seiner Shop-Seite.
Mit der App in der Community
Zum Board bietet der Startup auch eine App, mit der die Fahrer sich in Zukunft über die besten Strecken austauschen können. Bis dahin dient die App hauptsächlich dazu, etwaige Fehler per Software-Updates auszubessern. Außerdem misst sie die Geschwindigkeit und zählt die Kilometer, die der Fahrer zurückgelegt hat.
Die Elektronik soll in Deutschland hergestellt werden. Daher kostet allein der Antrieb mit der Batterie und der Fernbedienung schon 1699 Euro und mit dem Board zusammen 1999 Euro.
Produktionspartner schon gefunden
Trotz des stolzen Preises ist die Nachfrage schon hoch: Die Gründer haben vor zwei Jahren eine Kickstarter-Kampagne begonnen und sie mit fast 310.000 Euro abgeschlossen. Insgesamt trudeln Bestellungen aus 38 Ländern weltweit, davon 347 Bestellungen über Kickstarter.
Nun kommt ein großer Investor hinzu: TQ Systems steigt mit 1,5 Millionen Euro als Produktionspartner ein. Für den Vertrieb gibt es bislang schon Mitarbeiter in Hamburg, München, Berlin, Dresden, London und Paris. Insgesamt zählt das Unternehmen noch 16 Angestellte. Die ersten Kickstarter-Bestellungen gingen raus und der offizielle Vertrieb über das Internet folgt. Anschließend soll es auch Händler geben, bei denen das Board zuerst getestet werden kann.
Rechtslage noch offen: Darf ein Skateboard so schnell fahren?
Solche Geschwindigkeiten von E-Boards sind noch so neu, dass bisher noch nicht rechtlich geklärt wurde, inwiefern diese auf deutschen Straßen fahren dürfen. Der TÜV oder Versicherungen wissen noch nicht, wie diese Fahrzeuge einzustufen sind, Gesetze gibt es auch noch nicht.
Wird man auf einer öffentlichen Straße angehalten, liegt die Situation im Ermessen des jeweiligen Beamten. Daher verspricht sich das Mellow-Unternehmen ein gutes Geschäft in den USA, denn dort soll ein entsprechendes Gesetz erlassen werden, das den elektrischen Antrieb legalisiert.