Die Spedition Lutter in Bönen, Nordrhein-Westfalen, ist dank Solaranlage und Stromspeicher nahezu komplett energieautark. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 80 KWp auf dem Dach deckt zusammen mit einem Batteriespeicher mit 50 KWh Kapazität fast den gesamten Strombedarf des Unternehmens ab, das 52 Mitarbeiter beschäftigt und deutschlandweit Waren transportiert. Bereits innerhalb von acht Jahren wird sich die Anlage inklusive Batteriespeicher amortisiert haben.
Elektrofahrzeuge mit sauberem Strom
„Als Speditionsunternehmen emittieren wir natürlich einiges an CO2 in die Luft. Das wollten wir ändern und rüsten nun Schritt für Schritt auf Elektrofahrzeuge um“, berichtet Martin Gerold, der die Spedition Lutter zusammen mit Thomas Gerold leitet. Zwölf Elektrogabelstapler und vier Elektrokräne hat die Spedition aktuell. Würden sie aus dem öffentlichen Stromnetz geladen, wäre das teuer. Denn dann entstünden sogenannte Stromlastspitzen während des Ladevorgangs der Fahrzeuge. Die müsste der Energieversorger entsprechend für diesen Zeitraum vorhalten und ließe sie sich entsprechend hoch bezahlen.
Auch für die Zukunft hat Martin Gerold klimafreundliche Pläne. Sobald die Batterietechnik zuverlässig entsprechende Reichweiten erlaubt, möchte er erste Fahrzeuge seiner 26 Diesel-Lkws auf Elektro-Lkws umstellen. Dann soll es auch eine Solartankstelle auf dem Firmengelände geben.
Batteriespeicher machen unabhängig
Die Solaranlage wurde in Ost-West-Richtung auf dem Firmengebäude aufgeständert. So erhält das Unternehmen über den Tag verteilt eine möglichst gleichmäßige Solarstromernte anstelle eines hohen Solarertrags zur Mittagszeit, der bei nach Süden ausgerichteten Anlagen erzielt wird. Die Batterie, die in einem VX25 Schranksystem von Rittal eingebaut ist, speichert überschüssige Sonnenenergie vom Dach und versorgt in den Nacht- und frühen Morgenstunden die Server und EDV der Spedition sowie die Lkw-Werkstatt und zwei Lkw-Waschanlagen mit sauberem Strom.
Würde die Spedition den überschüssigen Solarstrom ins Stromnetz einspeisen, würde sie dafür derzeit nur 6 Cent pro KWh erhalten. Ohne Speicher und Solaranlage würde jede Kilowattstunde Strom das Unternehmen dagegen 30 Cent kosten. Als Nächstes wird der Speicher so ergänzt, dass er auch als Ersatzstrom-Lösung funktioniert. „Wir hatten erst vor Kurzem einen Stromausfall. Ein Industrieunternehmen kostet auch das viel Geld“, so Martin Gerold. Künftig liefert der Speicher Strom, wenn das öffentliche Netz ausfällt.
Der Lithium-Stromspeicher kommt von Tesvolt aus Wittenberg, das sich auf Batteriespeicher für Gewerbe und Industrie spezialisiert hat. Das Unternehmen zählt weltweit inzwischen zu den Technologieführern und hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Die ausgeklügelte Technik macht die Speicher besonders wirtschaftlich und langlebig. Weil Sicherheit großgeschrieben wird, setzt der Energiespeicherspezialist auf industrieerprobte Schaltschranktechnik der Serie VX25 von Rittal. „In Gewerbe und Industrie müssen Stromspeicher hohe Anforderungen erfüllen. Wir verbauen daher nur Komponenten, die sich in der Industrie bewährt haben“, berichtet Simon Schandert, Mitgründer und Technologievorstand von Tesvolt. „Rittal hat das Gehäuse optimal an unsere Bedürfnisse angepasst und liefert uns hochwertige, robuste Speicherschränke.“