Die aktualisierten Testmethoden sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der Energiespeicherbranche, Regulierungsbehörden und anderen Interessengruppen und tragen dazu bei, das sichere und nachhaltige Wachstum des Marktes für Batterie-Energiespeichersysteme zu fördern. UL Solutions, ein Unternehmen im Bereich der angewandten Sicherheitswissenschaften, hat wesentliche Verbesserungen der Prüfmethoden für Batteriespeichersysteme (BESS) angekündigt, die für die Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind von entscheidender Bedeutung sind.
Neue Testmethoden für BESS
Die neuen Prüfmethoden berücksichtigen Branchenfortschritte, einschließlich Prüfmethoden für die Chemie von Nicht-Lithium-Ionen-Batterien, wie zum Beispiel Natrium-Ionen-Batterien, die die Entwicklung der Batterietechnologie widerspiegeln und gleichzeitig weiterhin die Reduzierung des Brandrisikos berücksichtigen.
Die Änderungen an den Prüfmethoden von UL Solutions spiegeln die Aktualisierungen der fünften Ausgabe von ANSI/CAN/UL 9540A wider, der Standardtestmethode zur Bewertung der thermischen Brandausbreitung in Batteriespeichersystemen, der US-amerikanischen und kanadischen Norm zur Behandlung der thermischen Brandausbreitung in Energiespeichersystemen. Die fünfte Ausgabe wurde von UL Standards & Engagement in Zusammenarbeit mit der Energiespeicherindustrie, Aufsichtsbehörden und anderen Mitgliedern des technischen Komitees der Norm veröffentlicht.
„Wir arbeiten eng mit der Industrie zusammen, um sicherere Produkte auf den Markt zu bringen und das sichere und nachhaltige Wachstum des Energiespeichermarktes zu fördern“, sagte Wesley Kwok, Vizepräsident und Geschäftsführer der Gruppe Energie und Industrieautomation bei UL Solutions. „Diese gemeinsamen Anstrengungen mit Branchenvertretern und der Brandschutzgemeinschaft stärken letztendlich die Widerstandsfähigkeit unserer Energieinfrastruktur und schützen Gemeinden weltweit.“
ANSI/CAN/UL 9540A bietet ein genormtes Prüfverfahren zur Bestimmung der Anfälligkeit einer Batterietechnologie für thermische Durchschläge. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion, die zu einem schnellen Temperatur- und Druckanstieg in einer Batterie führt und erhebliche Sicherheitsprobleme wie Brände und Explosionen verursachen kann. Das Prüfverfahren bewertet auch die Brand- und Explosionsgefahr, die durch das thermische Durchgehen entsteht, zum Beispiel durch den Ausstoß heißer Partikel. Nach der Prüfung liefert ein Bericht Daten, die zur Bestimmung des erforderlichen Brand- und Explosionsschutzes für die geprüften BESS-Anlagen verwendet werden.
Die Daten aus diesem Prüfverfahren tragen dazu bei, praktische und wirksame Sicherheitsmaßnahmen in der Branche zu stärken. Die neuen Prüfmethoden berücksichtigen Fortschritte in der Branche, einschließlich Prüfmethoden für die Chemie von Nicht-Lithium-Ionen-Batterien, wie zum Beispiel Natrium-Ionen-Batterien, die die Entwicklung der Batterietechnologie widerspiegeln und gleichzeitig weiterhin die Verringerung des Brandrisikos berücksichtigen.
Zur sicheren Skalierung von Großspeichern weltweit
Die ersten Testmethoden für die Ausbreitung des thermischen Durchgangs in Energiespeichersystemen wurden 2017 entwickelt. Diese Prüfmethoden wurden 2018 mehrfach überarbeitet und dienten als vorgeschlagene Anforderungen, die dann 2019 in der vierten Ausgabe der Konsensnorm ANSI/CAN/UL 9540A veröffentlicht wurden. Zu den wichtigsten Verbesserungen der jüngsten fünften Ausgabe gehören klarere Kriterien für die Zell-zu-Zell-Ausbreitung, Hochtemperatur-Prüfmethoden für verschiedene Batteriechemien und Prüfprotokolle für neue Anwendungen wie BESS-Installationen auf Dächern und in offenen Garagen.
Während sich ANSI/CAN/UL 9540A speziell auf die Prüfmethoden konzentriert, bietet der verwandte UL-Standard UL 9540, der Standard für Energiespeichersysteme und -geräte, umfassende Produktsicherheitskriterien und die Grundlage für die UL-Zertifizierung des gesamten BESS. Dazu gehören Batteriezellen, -module und -gestelle sowie Leistungsumwandlung, Batteriemanagement, Energiemanagement, Kommunikation und Sicherheitssysteme. Die koordinierte Anwendung von UL 9540A und UL 9540 sowie die Einhaltung der relevanten Installationsvorschriften tragen zum sicheren Einsatz von BESS bei.
„Die schnelle Integration der Energiespeicherung in allen Sektoren erfordert einen konsequenten Fokus auf die Minimierung von Brand- und Explosionsrisiken sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie, Regulierungsbehörden und anderen Experten. Dies muss auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage geschehen, da Sicherheit und Zuverlässigkeit für die globale Energiewende von größter Bedeutung sind“, sagte Ken Boyce, Vice President of Principal Engineering bei UL Solutions.
Mit der steigenden Anzahl von BESS und dem damit einhergehenden steigenden Energiebedarf nehmen weltweit die Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit, insbesondere bei Großanlagen, zu. UL Solutions beteiligt sich zudem aktiv an der Entwicklung von Methoden für Großbrandprüfungen (LSFT). In Zusammenarbeit mit dem Technischen Ausschuss der NFPA arbeitet eine spezielle Arbeitsgruppe an der Verbesserung von Leitlinien und konsensbasierten Standards für LSFT. UL 9540A ist nach wie vor der einzige Konsensstandard, auf den in NFPA 855 für LSFT in den USA und Kanada ausdrücklich verwiesen wird.