Zwei Rotoren statt vier. Mit diesem Ansatz hat das Start-up Flybotix die Inspektionsdrohne ASIO entwickelt, die bald den Markt erobern soll. Die Indoor-Drohne für Industrieanlagen ist um ein patentiertes Antriebssystem aufgebaut, das von bürstenlosen DC-Motoren von Maxon angetrieben wird.
Maxon hat dazu in enger Zusammenarbeit mit Flybotix Elektromotoren entwickelt, die bezüglich Gewicht und Leistung spezifisch für diese Anwendung modifiziert worden sind. Dadurch wird ASIO in der Lage sein, längere Missionen durchzuführen, entfernte Standorte zu erreichen und Kosten zu sparen
«Dieses Weltklasse-Leistungsniveau wäre ohne Maxon nicht erreichbar», sagt Samir Bouabdallah, CEO von Flybotix. «Wir freuen uns sehr über diese Partnerschaft und werden sie weiter vertiefen, um die Industrialisierung unserer Drohne voranzutreiben.»
Kollisionssicher und für gefährliche Beriche geeignet
Flybotix ist ein Schweizer Unternehmen im Innovationspark der EPFL in Lausanne, wo auch Maxon mit einem Lab präsent ist. CEO und Gründer Samir Bouabdallah hat 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Drohnentechnologie an der EPFL und der ETH Zürich.
Das System, welches er mit seinem Team entwickelt hat, ist ein algorithmisch gesteuerter Antriebs- und Lenkmechanismus mit 2 Freiheitsgraden, «So erhalten die Drohnen die aerodynamische Leistung eines Hubschraubers und die mechanische Stabilität eines Quadcopters.»
ASIO ist von einem Schutzkäfig umgeben, kollisionssicher und ermöglicht den Zugang zu engen Bereichen, um sichere Inspektionen durchzuführen. Eine Bordkamera kombiniert mit einer hochwertigen Anzeige auf der Fernsteuerung erlaubt es den Piloten, in gefährlichen Bereichen wie Öllagertanks, Untertageminen oder Elektrizitätswerken sicher zu fliegen.
Bei Drohnen zählt mehr als nur der Motor
Der Markt für unbemannte, autonome Flugobjekte (UAV) ist jung aber sehr dynamisch: viele Start-ups wie Flybotix mischen mit, und es gibt potenzielle Anwendungen in Bereichen wie Inspektion, Landwirtschaft, Sicherheit sowie Transport. Nach ersten Erfahrungen der Branche und einigen Rückschlägen steigen die Sicherheitsanforderungen an unbemannte Fluggeräte und deren Komponente laufend.
Maxon besitzt die Antriebe und das Wissen, um spezifische Drohnenmotoren zu entwickeln, die diesen Anforderungen gerecht werden. 2019 wurden bereits erste Antriebe für Spezialprojekte gebaut, ebenso eine passende ESC-Steuerung (Electronic Speed Controller).
Denn im Drohnenmarkt kommt es nicht allein auf den Motor an. Viel wichtiger ist das perfekte Zusammenspiel von BLDC-Motoren, Motorcontroller und passenden Propellern. Nur so wird bezüglich Schub und Energieeffizienz das Maximum herausgeholt.
Deshalb ging es den Maxon Ingenieuren von Anfang an darum, möglichst viel von Experten wie Samir Bouabdallah zu lernen und den Wissensaustausch zu pflegen. Mit den gewonnenen Erfahrungen ist Maxon nun bereit, im wachstumsstarken UAV-Markt die Kunden mit massgeschneiderten Antrieben und Systemen zu unterstützen.
In der momentan berühmtesten Drohne «Ingenuity», die 2021 auf dem Mars abheben wird, stecken sechs Maxon DC-Motoren.