Geht es um die Nahrungsaufnahme, so ist der Rüssel des Elefanten das entscheidende Werkzeug. Neben dem Atmen und Riechen wird das Körperteil auch zum Tasten, Saugen und Greifen verwendet. Und gerade beim Greifen muss der Rüssel bei der der stetigen Nahrungsaufnahme fit bleiben. Forscher vom Georgia Institute of Technology in Atlanta untersuchten deshalb die Rüsseltechnik, die Elefanten bei unterschiedlich großen Nahrungsstücken zum Greifen verwenden.
Die Tiere haben an der Rüsselspitze zwei Fortsätze für den Greifvorgang. Dabei kann die Kraft zwischen 7 und 47 Nm variiert werden. Bei kleinteiliger Nahrung wie beispielsweise Weizenkleie drücken die Elefanten die Objekte mit maximaler Kraft erst zusammen, damit sie nicht herunterfällt beim Transport in das Maul. Und hier nutzt der Elefant einen Trick: Er knickt den Rüssel senkrecht nach unten ab, um die Gewichtskraft des Rüssels auf das Futter um bis zu 28 Prozent zu erhöhen. Je kleinteiliger die Nahrung, desto höher ist dabei das vertikal geknickte Rüsselstück. Dadurch reduziert der Elefant den Energiebedarf bei den Greifvorgängen.
Die Forscher sehen bei dieser Technik auch Potenzial für reale Roboteranwendungen. So sollen in Zukunft schwere Robotermanipulationen durch die Gelenkbildung effizienter werden, um mehrere Objekte besser gruppiert greifen zu können.