Wachstumsbremse Fachkräftemangel Deutschen Maschinenbauern fehlt der Nachwuchs

Unternehmen im Maschinenbau fällt es zunehmend schwerer Ausbildungsplätze zu besetzen.

23.04.2018

Der Fachkräftebedarf droht immer mehr zu einer Wachstumsbremse zu werden, warnt der Leiter der VDMA-Bildungsabteilung Dr. Jörg Friedrich. Die Zahl der an die Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Arbeitsstellen aus dem Maschinenbau stieg nach VDMA-Angaben zuletzt um 50 Prozent.

Anlässlich der Veröffentlichung des Berufsbildungsberichts durch das Bundesbildungsministerium weist Friedrich darauf hin, dass die Ausbildungsquote im deutschen Maschinen- und Anlagenbau seit 15 Jahren bei mehr als 6 Prozent liegt und damit den Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes von rund 5 Prozent deutlich überschreitet. Bei Unternehmen, die im VDMA organisiert sind, erreicht sie im Mittel sogar 7,3 Prozent. „Trotz ihrer enormen Ausbildungsanstrengungen gelingt es unseren Unternehmen nicht, alle Ausbildungsplätze zu besetzen“, sagt der VDMA-Bildungsexperte. Die Folge: Es fehlen Fachkräfte. Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften legt sogar weiter zu. Im Herbst 2017 stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen aus dem Maschinenbau bei der Bundesagentur für Arbeit auf durchschnittlich 10.700. Das waren 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die tatsächliche Nachfrage ist noch höher

Tatsächlich ist die Fachkräftenachfrage sogar noch höher als die offiziellen Zahlen zeigen. „In den Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik und Fahrzeugbau melden die Unternehmen erfahrungsgemäß nur circa 40 bis 50 Prozent ihrer offenen Stellen den Arbeitsämtern, weil sie sich kaum Hoffnungen machen, über die Agenturen geeignete Mitarbeiter zu finden“, erläutert Friedrich. „Die tatsächliche Nachfrage dürfte folglich mindestens doppelt so groß sein wie die offizielle Zahl der gemeldeten Stellen.“

Nach Ansicht des VDMA-Bildungsexperten ist die duale Ausbildung das wichtigste Instrument, um den Fachkräftebedarf langfristig zu sichern. Er fordert deshalb eine Bildungspolitik, die vor allem die Mathematik und die technische Bildung stärkt. Es sei eine zentrale Aufgabe der Schulen, die jungen Leute fit für die Ausbildung zu machen. Schulische Projekte der Unternehmen könnten, so Friedrich, nur eine Notlösung sein. In zahlreichen Ausbildungsberufen gibt es aktuell mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Am häufigsten werden laut Bundesagentur für Arbeit im Maschinenbau für die Berufsgruppen Feinwerk- und Werkzeugtechnik, Technische Produktionsplanung und Energietechnik Auszubildende gesucht.

widmet sich dieser Problematik ausführlich im Fokusthema „Fachkräfte & Weiterbildung“.

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