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Smart Production „Die Revolution des Förderbandes“

Dr.-Ing. Hendrik Thamer ist seit 2017 CEO und Mitgründer der Cellumation GmbH aus Bremen. Nach seinem Informatikstudium arbeitete er beim Bremer Institut für Produktion und Logistik. 2014 übernahm er dort die Abteilungsleitung für Robotik und Automatisierung, parallel dazu promovierte er im Bereich KI.

Bild: Cellumation
17.11.2020

In Logistikzentren werden tausende Pakete auf kilometerlangen Förderstrecken bewegt und sortiert. In Zeiten des boomenden Online-Handels, von Retouren und Same-Day-Delivery bieten Anlagenlayouts mit herkömmlichen Förderbändern jedoch viel zu wenig Flexibilität, um die Anforderungen zukunftsfähiger, flexibler Materialflüsse in der Intralogistik zu erfüllen. Zeit für einen neuen Technologie-Ansatz.

Dr.-Ing. Hendrik Thamer ist mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten. Alle Beiträge des A&D-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .

Die Intralogistik, der innerbetriebliche Warenfluss, ist das Herz eines jeden Logistiksystems. Doch bis vor wenigen Jahren noch wurde ihr Stellenwert verkannt, die Effizienz und Optimierung der Prozesse vernachlässigt, Innovationen und Investitionen blieben aus. Das ändert sich nun. Die Logistik ist im Wandel. Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) halten nach und nach Einzug in die Intralogistik – und ermöglichen komplett neu gestaltete Logistikprozesse.

Allein: Die bisherigen Bestrebungen zur Prozessautomatisierung erfolgten nicht selten nur halbherzig und in den viel zu engen Planungswelten herkömmlicher Anlagenlayouts und -strukturen. Diese weisen, wie die Materialflüsse selbst, immer nur in eine Richtung: Obwohl im Grunde lediglich einfache (Transport- und Sortier-) Funktionen auszuführen sind, stellen die Planer auf Basis aktueller IST-Daten Materialflusssysteme aus komplexen Förderkomponenten zusammen. Resultat: Die Materialflussgestaltung ist unflexibel, kaum anpassungs- und damit wenig zukunftsfähig. Daher ist eine Weiterentwicklung hin zu einer flexiblen und agilen Fördertechnik unabdingbar.

Fördersystem Celluveyor

Mit dem weiter extrem wachsenden Onlinehandel, steigendem Paketaufkommen sowie Same-Day-Delivery-Konzepten boomt insbesondere das Distributionsgeschäft. Die damit veränderten Herausforderungen erfordern grundlegend neue Ideen dazu, wie Objekte in Logistikzentren oder Fabriken bewegt werden. Mit dieser Grundmotivation hat cellumation die Entwicklung des Fördersystems „Celluveyor“ begonnen.

Ziel war es, Logistik- und Produktionsunternehmen von unnötig komplexer und starrer Automatisierungstechnik zu befreien. Die Neuentwicklung soll die Betreiber von Logistikzentren in die Lage versetzen, ihre internen Prozesse flexibel jeder Zeit so gestalten zu können, wie die jeweils aktuellen und auch künftigen Anforderungen es erfordern. Mit dem innovativen Fördersystem Celluveyor ist dieser Anspruch erfüllt.

Das Produkt basiert allein auf einem standardisierten Grundelement, der Zelle. Diese lassen sich zu beliebigen Förderstrecken kombinieren und ohne spezifische Programmierkenntnisse per Software aufgaben- und kundenspezifisch anpassen. Miteinander verbundene Zellen bewegen Objekte dann in alle gewünschten Richtungen. Sie transportieren, sortieren, rotieren, sequenzieren, führen zusammen und vieles mehr. In Summe minimale Komplexität, hohe Flexibilität, weniger Ersatzteilvorrat mit einem Element und ein Wartungskonzept, das selbst durchführbar ist.

Gamechanger für Intralogistik

Mit diesen Merkmalen ist die Celluveyor-Technologie ein Game-Changer in der Intralogistik. Mit ihr hat cellumation Vorteile der Software-Branche wie hohe Flexibilität, Anpassbarkeit sowie intuitive Bedienbarkeit auf eine Lösung der traditionell Hardwareorientierten Fördertechnik-Branche übertragen. Die Celluveyor-Technologie ist daher eher intelligenter Roboter als gewöhnliche Fördertechnik. Sie verändert grundlegend die Art, wie Objekte im Materialfluss bewegt werden. Als eine neue Grundlage zur Gestaltung zukunftssicherer Logistiksysteme wird sie die Transformation der Intralogistik hin zu Agilität und Flexibilität deutlich forcieren.

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