Der deutsche Distributionsmarkt für elektronische Bauelemente ist im letzten Jahr deutlich gewachsen. Er verzeichnete einen Anstieg um 7 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Das ergab der 25. European Distribution Report der Beratungsfirma Europartner Consultants. Eine entscheidende Rolle für das Wachstum spielte laut der Analyse der Berater die sich erholende Weltwirtschaft. Außerdem profitierten die deutschen Distributionsunternehmen von dem Umsatz-Plus der Elektronikindustrie im letzten Jahr. In den kommenden beiden Jahren rechnen die Berater ebenfalls mit einem deutliche Wachstum des Distributionsmarktes. Für 2015 sagen sie einen Anstieg zwischen 5 und 7 Prozent voraus.
Außer diesen Wachstumszahlen zeigt der Report auch, dass sich der deutsche Distributionsmarkt für elektronische Bauelemente weiterhin im Umbruch befindet. Seit 2009 sank die Zahl an Unternehmen in diesem Bereich um ein Sechstel, von ungefähr 300 auf 250. Einer der Hauptgründe dafür liegt schlicht in der Altersstruktur der Inhaber. Viele von ihnen erreichten seit 2009 das Rentenalter und haben ihre Firmen verkauft, geschlossen oder fusioniert (die Geschichte einer solchen Fusion, können sie hier nachlesen). Europartners Consultants zufolge wird sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen und der Distributionsmarkt bis 2020 auf circa 200 Unternehmen zusammen schrumpfen.
Die weiterhin hohe Zahl von 250 Firmen sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Distribution elektronischer Bauelemente in Deutschland stark von drei Unternehmen beherrscht wird. Mit einem Marktanteil von zusammen 54 Prozent führen Avnet, Arrow Electronics und Rutronik das Feld deutlich an.
Die größten Distributoren für elektronische Bauelemente 2014/2015 (in Deutschland):
Avnet 27,2%
Arrow 16,4%
Rutronik 10,1%
TTI 3,5%
Future 3,2%
Ineltek 1,9%
RS 1,7%
Endrich 1,6%
Setron 1,6%
Memphis 1,6%
Other 31,0%