Der technologische Wandel und die damit verbundenen Herausforderungen nötigen insbesondere die Hersteller zu innovativen, trendgebenden Konzepten, die Kundenbedürfnisse umzusetzen: Kompaktheit und trotzdem höchste Sicherheit, extreme Umgebungstemperaturen bei gleichzeitig längster Lebensdauer und Zuverlässigkeit, minimalste Störaussendung bei erweiterter Anforderung der Störfestigkeit, beliebige Einbaubedingungen ohne aktive Luftzirkulation, Umweltbewusstsein durch höchste Effizienz und minimalste Standby-Verlusten, Parallelschaltbarkeit mit Lastaufteilung und nicht zuletzt auch die Bereitstellung von Daten aus den Netzteilen, die zur Systemauswertung hervorragend geeignet sind. Wer hier weiterhin erfolgreich sein möchte, sollte beweglich, kompetent und hochinnovativ sein.
Waren vor circa 15 Jahren noch PC-Netzteile mit 70 Prozent Effizienz gängige Praxis, so werden heute über 95 Prozent erreicht. Die reine Differenz von 25 Prozent klingt zwar schon ganz nett, sorgt jedoch nicht für Begeisterung. Hierbei ist die Betrachtung im Detail wichtig. Um also 100 Prozent Leistung bereitzustellen, waren es mit einem Wirkungsgrad von 70 Prozent immense 42,8 Prozent mehr, die zur Erzeugung in Wärme umgesetzt wurden. Bei einem Wirkungsgrad von 95 Prozent sind es nur noch 5,3 Prozent. Wenn das nicht zu einem Wow-Effekt reicht, dann ist das Verhältnis Faktor 8 an Verbesserung beziehungsweise Reduzierung der Umweltbelastung, der Eigenerwärmung, der theoretischen Baugröße eine Zahl und die beeindruckt. Selbst bei einem schon relativ guten Wirkungsgrad von 85 Prozent von vor 15 Jahren betrug das Verlustleistungsverhältnis Faktor 3,3 gegenüber 95 Prozent Effizienz der heutigen Produkte.
Neue Komponenten, passive Bauteile ebenso wie Halbleiter, helfen, die Verluste zu reduzieren. Die jedoch maßgebliche Leistung beruht darauf, die für die Applikation und die reale Anwendung passende Schaltungstopologie zu wählen und diese dann auch perfekt umzusetzen. Standardnetzteile können somit immer nur ein Kompromiss sein, um ein System mit Energie zu versorgen. Wer möchte schon für sein Produkt etwaige Kompromisse eingehen, insbesondere, wenn es um das funktionsentscheidende „Kraftwerk“ geht.
Allen voran die Beleuchtungs-Branche hat durch den Wandel auf LEDs als Lichtquelle eine besonders bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Vor gut 10 Jahren gab es nur wenig Elektronik-Kompetenz in diesem Markt. Heute sind die LED-Treiber, also die Stromversorgungen der Leuchten, mit den entsprechenden Kommunikationsschnittstellen zur Steuerung der LED-Leuchten ausgestattet. Mikrocontroller als multifunktionale Bausteine und neuartige Schaltungstopologien haben die Möglichkeiten der Beleuchtungsanwendungen um ein Vielfaches erweitert. Die Hersteller mit einem bewusst hohen Qualitätsanspruch an die hochkomplexen Treiber erzielen Marktvorteile. Die lange Lebensdauer einer Leuchte wird maßgeblich von der des Treibers bestimmt. Hier schließt sich der Kreis.
Zudem gilt es auch für die Stromversorgungsbranche, schon beim Anfang ans Ende zu denken. Eine sehr lange Lebensdauer, wie auch lange Verwendbarkeit von Netzteilen, die schon zukunftsorientiert designed wurden, muss in der heutigen Zeit selbstverständlich sein. So werden wertvolle Ressourcen geschont. Die mögliche Verwertung der Rohstoffe aus den Netzteilen, die einfache Recyclingfähigkeit, sehe ich als Grundverpflichtung eines jeden Herstellers. Dazu gehört auch auf einen Verguss zu verzichten, der die Verwertung deutlich erschwert.
Stromversorgungen arbeiten oft verborgen im Stillen. Sie sind jedoch spannende, technologische Meisterwerke, die einen beachtlichen Anteil am Erfolg unserer Kunden haben. Das macht mich stolz und treibt mich an.