Mitte Dezember 2022 hatte die Cyberagentur das Forschungsprojekt „Mobiler Quantencomputer – Quantenprozessoren für den mobilen Einsatz in Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen“ veröffentlicht. Aus den Bewerbungen wurden 15 Interessenten ausgewählt, die nun in die erste von vier Phasen des Wettbewerbs starten. „Uns war bewusst, dass dieses Forschungsvorhaben eine große Herausforderung darstellt“, sagte Dr. Roman Bansen, Leiter Quantentechnologien in der Cyberagentur, „daher haben wir ehrlicherweise nicht mit so einer guten Beteiligung gerechnet.“
In dieser mittlerweile dritten großen Ausschreibung der Cyberagentur bestehen die Anforderungen, die an die Bieterinnen und Bieter gestellt werden, im frühzeitigen Mitdenken und Erforschen der für die Mobilität relevanten Aspekte in der Erforschung und Entwicklung von Quantencomputern auch mit Blick auf die Cybersicherheit. Im besonderen Blickfeld sind dabei die Größe, das Gewicht und der Energieverbrauch bei gleichzeitig signifikanter Steigerung der Leistungsfähigkeit gegenüber aktuellen Quantenprozessoren.
Teilnehmer kommen aus der Industrie und Forschung
Die 15 Wettbewerber setzen sich aus insgesamt 49 potenziellen Haupt- und Unterauftragnehmerinnen und -auftragnehmern zusammen. An den Teilnahmeanträgen sind sieben akademische Einrichtungen beteiligt. Die anderen Bewerberinnen und Bewerber kommen aus der Industrie, darunter zahlreiche Start-ups. „Dies zeigt uns, wie hoch das Interessenpotenzial an der Quantentechnologie-Forschung in der Wirtschaft ist“, schätzt Projektleiter Dr. Bansen ein.
„Erfreut hat uns auch, dass wir neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ausland unter den Anträgen haben“, sagt Bansen weiter. „Wir haben damit gezeigt, dass die Indizierung des Themas Mobile Quantencomputer aus Deutschland heraus einen wichtigen technologischen Ansatz verfolgt.“ Die Liste der Bewerbungen aus dem Ausland umfasst die Länder Schweiz, Österreich, Niederlande, Israel, Großbritannien, Frankreich, Dänemark und Australien.
Eine Expertenjury, die sich aus Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern der Cyberagentur sowie externen Fachleuten zusammensetzt, wird nach der ersten Angebotsphase die eingegangenen Angebote evaluieren und eine Entscheidung treffen, wer den Zuschlag für die nächste Projektphase des Wettbewerbs, der im PCP-Verfahren durchgeführt wird, erhalten wird.
„Wir erhoffen uns von den Wettbewerberinnen und Wettbewerbern kühne Ideen für die Erforschung mobiler Quantencomputer“, wünscht sich Roman Bansen zum Start der ersten Phase des Wettbewerbs. „Für den Einsatz in Sicherheits- und Verteidigungsszenarien wird dies wichtig. Man ist dann nicht mehr auf eine Datenanbindung an ein stationäres Rechenzentrum mit Quantencomputer angewiesen.“ Damit stelle auch dieses Projekt der Cyberagentur einen maßgeblichen Beitrag zur digitalen Souveränität Deutschlands und auf dem Gebiet des Quantencomputing dar.