Mobilität der Zukunft Lichtbasierte Kommunikation für autonomes Fahren

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „Initiative“ steht die Frage, wie sich selbstfahrende Autos mit Fußgängern und Radfahrern verständigen können.

Bild: Hella
30.07.2021

Mehrere Unternehmen und Institute haben ein neues Forschungsprojekt zu autonomem Fahren begonnen. In dessen Mittelpunkt steht vor allem die Frage, wie mithilfe automobiler Lichttechnik die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und weiteren Verkehrsteilnehmern sichergestellt werden kann.

„Ohne Kommunikation ist Mobilität heutzutage nicht mehr denkbar. Wo immer Autos, Fahrzeuge oder Fußgänger aufeinandertreffen, müssen sich die Verkehrsteilnehmer verständigen“, sagt Dr. Michael Kleinkes, Verantwortlicher des Produktbereichs Karosseriebeleuchtung und lichttechnischer Entwicklung bei Hella.

„Wenn sich künftig Autos zumindest in bestimmten Situationen vollkommen selbstständig fortbewegen, muss weiterhin sichergestellt werden, dass auch selbstfahrende Autos mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren können. Hierbei wird Licht eine wichtige Rolle spielen.“

Lichtbasierte Kommunikation

Die grundlegenden lichttechnischen Konzepte hierfür sollen in den kommenden Jahren im Rahmen des „Initiative“-Projekts erforscht werden. Untersucht wird unter anderem, wie ein autonomes Fahrzeug mittels lichtbasierter Systeme signalisieren kann, dass es einen Fußgänger oder einen Radfahrer wahrgenommen hat und dieser sicher die Straßenseite wechseln kann.

Hierzu könnte eine LED-basierte Statusanzeige oder ein Display an der Fahrzeugkarosserie verwendet werden. Kleinkes erklärt: „Die Schwierigkeit besteht im Wesentlichen darin, dass die Kommunikationsform zu jeder Tages- und Nachtzeit sichtbar und von Verkehrsteilnehmern einfach und schnell verstanden werden muss. Eine solche Kommunikationsmethodik gibt es zurzeit noch nicht. Sie ist aber eine Grundvoraussetzung, dass automatisiertes Fahren überhaupt Realität werden kann.“

So werden unterschiedliche Kommunikationsmethoden unter Realbedingungen in der urbanen Infrastruktur eines Testgeländes in Oldenburg erprobt. Außerdem sollen Sensordaten des selbstfahrenden Fahrzeugs sowie der Verkehrsinfrastruktur genutzt werden. Zudem soll im Rahmen des „Initiative“-Projekts nun auch untersucht werden, wie mithilfe einer Kamera-basierten Künstlichen Intelligenz die Intention der beteiligten Personen sowohl im Fahrzeuginnenraum als auch im Verkehrsraum erfasst und in der Kommunikation berücksichtigt werden kann.

Projektbeteiligte und Laufzeit

An dem Projekt „Initiative“ sind Hella, das Karlsruher Institut für Technologie, das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB), das WIVW – Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften, die Universität des Saarlands sowie die Unternehmen Electric-Special Photronic Systeme und version1 beteiligt. Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren und wurde im April 2021 begonnen. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

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