SafetyBridge (Promotion) Funktionale Sicherheit einfach in bestehende Netzwerke integrieren

Phoenix Contact Deutschland GmbH

30.06.2016

Mit SafetyBridge Technology (SBT) hat Phoenix Contact eine dezentrale Sicherheitslösung für Automatisierungsnetzwerke entwickelt. Die zertifizierten SBT-Module übertragen die sicheren Datenpakete. Dabei nutzen sie die Standardsteuerung sowie das vorhandene Automatisierungsnetzwerk zum Transport. Seit der Hannover Messe wird auch das I/O-System Axioline F unterstützt.

In vielen Applikationen wird häufig noch traditionelle Sicherheitstechnik genutzt, die auf elektromechanischen Komponenten wie Relais oder Schützen basiert. Das bedeutet jedoch, dass die sicheren Signale parallel verdrahtet werden müssen und die Flexibilität in der Funktion gering ist. Ab einer mittleren bis großen Anzahl sicherer Signale kommen allerdings zunehmend Sicherheitssteuerungen auf der Grundlage von Mikroprozessoren zum Einsatz.

Doch nicht jeder Steuerungshersteller bietet eine Sicherheitssteuerung an und nicht jeder Anwender möchte den entsprechenden Mehrpreis zahlen. Zahlreiche Maschinenbauer entwickeln außerdem eigene Steuerungen. Diesen fehlt jedoch häufig die Expertise, diese als Safety-Variante auszulegen und sie müssen daher abgesetzte Lösungen verwenden.

Vor diesem Hintergrund ist die SafetyBridge-Technology entstanden, die im ersten Schritt auf der Hardware der Profisafe-Module des Inline-I/O-Systems basierte.

Ein SBT-System besteht aus sicheren Ein- und Ausgangsmodulen sowie den so genannten Logikmodulen. Die Ein- und Ausgangsmodule erfassen die sicheren Signale, respektive geben sie aus. Neben dieser Hauptaufgabe führen sie ständig eine Selbstdiagnose durch.

Die sicheren Signale, die mit den SafetyBridge-I/O-Modulen aufgenommen und ausgegeben werden, lassen sich über fast alle Automatisierungsnetzwerke – zum Beispiel Interbus, Profibus, Profinet, Ethernet/IP, Ethercat, CANopen, Sercos III oder Modbus – sowie sämtliche gängigen Steuerungstypen weiterleiten. Das jeweilige Netzwerk und die eingesetzte Steuerung stellen lediglich das Transportmittel dar und müssen deshalb nicht in der Sicherheitsbetrachtung berücksichtigt werden.

Wegen der großen Nachfrage an SafetyBridge hat Phoenix Contact die Technologie nun in das blockmodulare I/O-System Axioline F einfließen lassen. Seit der Hannover Messe 2016 stehen je ein Logikmodul sowie ein digitales Ein- und Ausgangsmodul zur Verfügung.

Eingesetzt wird die SafetyBridge-Technology zum Beispiel in den Schleifmaschinen der Ulmer Werkzeugmaschinen AG.

In allen Maschinentypen wird die CNC-Steuerungsplattform der NUM AG genutzt. Daher suchten die Konstrukteure von Ulmer nach einem Konzept zur Umsetzung sicherheitsgerichteter Funktionen, ohne zusätzliche Safety-Steuerung. Die Sicherheitssignale sollten über das vorhandene Standard-CAN-Bussystem übertragen werden.

Die SafetyBridge-Komponenten übernehmen sämtliche sicherheitsrelevanten Funktionen. Neben den typischen Not-Halt-Überwachungsfunktionen müssen Schutztüren sicher überwacht sowie ver- und entriegelt werden. Darüber hinaus sind Einricht- und Service-Funktionen sicher anzuwählen sowie Ladetüren zu überwachen. Eine weitere Anforderung besteht in verschiedenen Freigaben für die Pneumatik und Hydraulik sowie Kühlmittel.

Der Einsatz der SafetyBridge-Technology bei Ulmer belegt, dass die umfassende Einbindung der Safety-Lösung kein Widerspruch zur Philosophie einer klaren Trennung von Standard- und Sicherheitsfunktionen sein muss.

Bildergalerie

  • Darstellung des Flusses der sicheren Signale

    Darstellung des Flusses der sicheren Signale

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