Kommentar 5G geht nur gemeinsam

Randy Oltman ist System Applications Manager für HF- und schnelle Messinstrumentierung bei Analog Devices. Er ist verantwortlich für die Entwicklung neuer Applikationen, die sich auf HF- und weitere schnelle Anwendungen konzentrieren. Randy hat über 20 Jahre Erfahrung in Entwicklung, Engineering- und Produktmanagement in der Test- und Messtechnik-Branche.

Bild: Analog Devices
04.09.2019

5G bietet die Möglichkeit für ein gigantisches Wachstum, ist aber auch eine große Herausforderung. Das trifft besonders auf Hersteller von elektronischem Testequipment zu. Ob 5G eine Möglichkeit für sie wird, hängt stark davon ab, ob sie für die Technologie bereit sind.

Randy Oltman war mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten.

Hinter der höheren Geschwindigkeit, geringeren Latenz, gesteigerten Kapazität und verbesserten Zuverlässigkeit von 5G stehen neue und wenig bekannte Technologien. Als Ergebnis müssen Testprodukte für 5G weit komplexer sein als für die bisherigen Generationen. Um die Anforderungen von 5G zu erfüllen, müssen ETM-Hersteller Equipment entwickeln, bevor die Standards überhaupt abgeschlossen sind.

5G als einheitlicher Standard

Da 5G-Standards in einem vorhersehbaren Zeitraum im Fluss bleiben werden, gibt nur die Zusammenarbeit mit dem richtigen Bauteilelieferanten Zugang zu Hochleistungslösungen in der gesamten Signalkette von der Millimeterwelle hin zu den Bits.

Man erkennt in der gesamten drahtlosen Kommunikationsindustrie bereits neue Formen der Kooperation. Messtechnik-, Halbleiter- und Software-Unternehmen sowie Anbieter der drahtlosen Kommunikationsinfrastruktur arbeiten weltweit mit Standardisierungsgremien, Forschungseinrichtungen und staatlichen Aufsichtsbehörden zusammen, um sicherzustellen, dass 5G ein einheitlicher Standard wird, der die mannigfaltigen herausfordernden Leistungsziele adressiert, wie bisher unerreichte Geschwindigkeit, Verbindungsdichte und Allgegenwärtigkeit.

Zusammenarbeiten und Know-how teilen

Vereinigungen mit wichtigen Industrieverbänden der drahtlosen Kommunikationstechnik wie ITU und 3GPP und die Zusammenarbeit mit allen der vielfältigen und wichtigen Forschungseinrichtungen wie NIST und den zahlreichen 5G-Forschungsallianzen sind ein erster Schritt hin zu einem größeren Verständnis der technologischen Entwicklung von 5G. ETM-Hersteller erhalten eine bessere Stellung im 5G-Markt, wenn sie Partnerschaften und Allianzen mit Halbleiterlieferanten, wie beispielsweise Analog Devices, bilden.

Das Teilen von Know-how und eine enge Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen, einschließlich Netzbetreibern und Halbleiterlieferanten, ist essenziell für eine rechtzeitige Bereitstellung neuer Testsysteme mit Eigenschaften, die den Bedürfnissen des frühen Marktes entsprechen. Geheimhaltungsverpflichtungen und andere proprietäre Vereinbarungen geben den Herstellern frühen Zugang zu neuen Ideen und aufkommenden Technologien, die weiterhin technologische Durchbrüche erlauben, die nötig sind, um die 5G-Funktionen zu bieten.

Signalkettenlösungen erfüllen auch anspruchsvolle Bedürfnisse

Komponentenlieferanten wie Analog Devices liefern Informationen, um die Leistung von bestehen Produkten über die veröffentlichten Daten hinaus zu optimieren, oder gehen sogar noch einen Schritt weiter und erstellen Bauteilderivate, um diese besonderen Anforderungen zu erfüllen. Betrachtet man nicht nur einzelne Komponenten, sondern Chipsätze und Systemlösungen, hilft dies den Herstellern, mehr Leistung aus begrenztem Bauraum und geringeren angepeilten Kosten zu erzielen – etwas, was besonders von modularen Messgeräten gefordert wird.

Gleichzeitig stellt diese hohe Integrationsdichte wie auch die steigende Anzahl an Signalketten, die für MIMO und Strahlformen nötig sind, höhere Anforderungen an die Stromversorgung. Durch die Zusammenarbeit mit Komponentenlieferanten, besonders mit solchen, die das breiteste Produktportfolio anbieten, wird es möglich, Engineering-Komponenten in vollständige Signalkettenlösungen überzuführen, um die anspruchsvollen Bedürfnisse bezüglich Leistungsfähigkeit, Leistungsbedarf, Bauraum und schneller Markteinführung für die Messgeräte der Zukunft bereits heute zu erfüllen.

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