Wie Steckverbinder die Nachhaltigkeit fördern Ganzheitlich nachhaltig

HARTING Technologiegruppe

Nachhaltigkeit spielt bei der Fertigung von Steckverbindern eine immer wichtigere Rolle

Bild: Harting; iStock, Leonardo Penuela Bernal
30.10.2023

Nachhaltigkeit ist heute eines der wichtigsten Themen in der industriellen Fertigung. Nachhaltig müssen nicht nur die verwendeten Materialien sein, sondern auch die Prozesse. Nachhaltige Prozesse sind effizient und sparen Ressourcen und Kosten. Außerdem gehört zu den wichtigen Ressourcen in einer Fertigung die Arbeitszeit der Mitarbeitenden. Durch effiziente Wartungs- und Installationszeiten wird diese geschont.

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Steckverbinder spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von nachhaltigen Prozessen. Dabei ist nicht nur die Funktion des schnellen Verbindens oder Trennens einer Maschine oder eines Anbaugerätes interessant. Moderne Steckverbinder unterstützen den Mitarbeitenden in der Fertigung dabei, eine sichere und fehlerfreie Verbindung herzustellen. Das ist insbesondere bei modernen modularen Anlagen von Bedeutung, bei denen eine Rekonfiguration häufig vorgenommen wird. Eine fehlerfreie Verbindung trägt dazu bei, mit wichtigen Ressourcen wie Energie und Zeit schonend umzugehen.

Steckverbinder für modulare Anlagen

Eine der wichtigsten Zusatzfunktionen eines Steckverbinders ist die Signalisierung des Steckzustands. Der Steckzustand enthält, abhängig von der Anwendung und dem Steckverbinder, verschiedene Parameter. Folgende Fragen beantwortet der Steckzustand dabei in der Regel:

  • Steckt der Steckverbinder auf den richtigen Gegenstecker?

  • Ist der Steckverbinder vollständig elektrisch verbunden?

  • Ist der Steckverbinder vollständig mechanisch verriegelt?

  • Ist der Steckverbinder elektrisch überlastet?

  • Liegen die Umweltparameter (Temperatur, Feuchtigkeit und so weiter) im zugelassenen Bereich?

Der Steckzustand wird dem Mitarbeitenden anhand einer LED, eines Leuchtrings oder auch akustisch signalisiert. Im einfachsten Fall reicht dabei eine rot/grün Anzeige aus, damit der Maschinenbediener erkennt, ob ein Fehler vorhanden ist. Moderne FullColor-LEDs mit zusätzlichen Blinkmustern oder Animationen zeigen weitere Zustände an, wie zum Beispiel das Anliegen einer Spannung. Neben der optischen oder akustischen Signalisierung übermittelt eine digitale Schnittstelle die Informationen auch deutlich detaillierter an einen Leitstand. Der SmEC (Smart Electrical Connector) von der Harting überträgt die Daten per MQTT oder OPC-UA PubSub. Die Daten liegen in einem JSON-Format vor und können von einer beliebigen Steuerung empfangen und weiterverarbeitet werden. Die Asset Administration Shell stellt unter anderem auch die Live-Daten des Steckverbinders als digitalen Zwilling zur Verfügung.

Neben der Signalisierung des Steckzustands verhindert der SmEC mithilfe der integrierten Verriegelung aktiv das ungewollte Trennen des Steckverbinders. So werden die Komponenten nicht beschädigt und es entsteht für Menschen keine Gefahr. Der Steckverbinder lässt sich erst trennen, nachdem er spannungsfrei ist und die aktive Verriegelung gelöst wurde. Dazu hat der SmEC eine Spannungs- und Strommessung integriert, die auch die angeschlossene Maschine überwacht. So lässt sich anhand der aktuellen Energieverbrauchsdaten der CO2-Fußabdruck berechnen.

Steckverbinder-Konzept mit Sabotage-Schutz

Die Messung des CO2-Fußabdrucks lässt sich auch problemlos an alten Maschinen nachrüsten. Eine Daten-Diode schützt die Messeinrichtung (zum Beispiel den SmEC) vor Sabotage, da sie die Datensignale in nur eine Richtung zulässt. Damit können die Daten aus einem geschützten Netzwerk in ein ungeschütztes Netzwerk, etwa an ein Dashboard gesendet werden – Das geschützte Netzwerk ist dabei sicher vor Angriffen. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen eine Daten-Diode für einen Steckverbinder entwickelt. Mit einer Datenrate von bis zu 1Gbit/s werden die üblichen IoT-Protokolle wie zum Beispiel OPC-UA, MQTT oder Modbus-TCP übertragen. Die Integration einer echten Hardware-Datendiode, welche aus der Laser-Diode auf der Senderseite und einer Photo-Diode auf der Empfängerseite besteht, macht ein Rückfließen der Daten unmöglich.

Steckverbinder mit Identifikations-Funktion

Um zu ermitteln, ob ein Steckverbinder am richtigen Gegenstecker gesteckt ist, muss eine Identifikation des Steckverbinders möglich sein. Dies wird im einfachsten Fall mit zusätzlichen elektrischen Kontakten als Kodierungspins gelöst. Anders als bei der mechanischen Kodierung, stellt die Maschinensteuerung so fest, welches Anbaugerät nun eingesteckt ist. Insbesondere bei großen flexiblen Anlagen stößt dieses Verfahren aber bald an seine Grenzen. Außerdem werden unnötig viele Kontakte für eine elektrische Kodierung mit Kodierungspins verbraucht. Eine geeignetere Variante ist die Identifizierung des Steckverbinders mithilfe eines Bussystems und eines kleinen Mikrocontrollers oder alternativ auch per NFC (Near Field Communication). Damit bekommt jeder Steckverbinder eine eindeutige ID, die einem entsprechenden Bauteil (zum Beispiel Anbaugerät oder Werkzeug) zugeordnet ist. Dass diese Methode auch bei sehr kleinen Steckverbindern funktioniert, ist am Smart ix zu sehen.

Der Smart ix ist ein kleiner 10 poliger Steckverbinder, in den ein Mikrocontroller integriert ist. Mithilfe des Mikrocontrollers ist eine genaue Identifizierung möglich. Die ID wird in der Geräte-/Maschinensteuerung dazu verwendet, einen Link zu der angeschlossenen Komponente herzustellen. So können auch einfache Komponente wie Lampen, Türkontakte oder analoge Sensoren identifiziert werden. Die Steuerung signalisiert dem Anwender, ob die Komponenten am richtigen Port eingesteckt sind.

Steckverbinder für Instandsetzungsprozesse

In der Fertigung kommt es häufig zu ungewollten Stillstandzeiten, weil das nötige Fachpersonal gerade nicht vor Ort ist. Beispielsweise kann eine defekte Sicherung nur von einer entsprechend ausgebildeten Person gewechselt werden. Da sich die Sicherung im Schaltschrank befindet, haben andere Personen keinen Zugang. Eine Möglichkeit, die Sicherung von außen zugänglich zu machen, ist die Integration in einen Steckverbinder, wie zum Beispiel beim Han Protect. Da der Steckverbinder zum Wechseln der Sicherung getrennt werden muss, ist die Arbeit auch für einfach unterwiesene Personen möglich, insbesondere wenn es sich um Kleinspannung handelt. Das beschleunigt die Instandsetzungsprozesse und verringert die Stillstandzeiten – dies wirkt sich nachhaltig auf die Ressourcen aus.

Bildergalerie

  • Technologiedemonstrator Smarte Steckverbinder (SmEC) mit Status-Anzeige und Identifikation

    Technologiedemonstrator Smarte Steckverbinder (SmEC) mit Status-Anzeige und Identifikation

    Bild: Harting

  • Funktionsweise einer Datendiode im Steckverbinder

    Funktionsweise einer Datendiode im Steckverbinder

    Bild: Harting

  • Smart ix Industrial – Identifikation kleiner Steckverbinder

    Smart ix Industrial – Identifikation kleiner Steckverbinder

    Bild: Harting

  • Han Protect – Han 3A Steckverbinder mit integrierter Sicherung

    Han Protect – Han 3A Steckverbinder mit integrierter Sicherung

    Bild: Harting

  • Han Protect – Han® 3A Steckverbinder mit integrierter Sicherung

    Han Protect – Han® 3A Steckverbinder mit integrierter Sicherung

    Bild: Harting

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