B&R Innovation Days 2017 B&R geht gestärkt in die Zukunft mit ABB

ABB AG

24.08.2017

B&R hat auf seinen Innovation Days einen Ausblick gegeben, welche Technologien und Lösungen in modernen Produktionsbetrieben Pflicht werden, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das Unternehmen bezog auch deutlich Stellung zur Übernahme durch ABB.

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Einmal im Jahr führt der Automatisierungsspezialist B&R traditionell seine Innovation Days durch. Auf dieser Kundenveranstaltung informiert das Unternehmen über aktuelle und anstehende Lösungen, die für mehr Effizienz in der Produktion sorgen. In zahlreichen Workshops wurde dieses mal insbesondere gezeigt, wie Unternehmen die Her­ausforderungen der digitalen Transformation konkret bewältigen können. Gerade die Modularität für kleine Losgrößen, Vernetzung über offene Standards und Vorbereitung für neue Geschäftsmodelle sind für Maschinenbauer und Anlagenbetreiber brennende Fragen.

Zum Auftakt der B&R Innovation Days, die in Salzburg und Bad Homburg stattfanden, war natürlich die Übernahme von B&R durch ABB von besonderem Interesse. Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland, nahm hier deutlich Stellung: „Auch als ABB-Tochter bleibt B&R ein eigenständiges Unternehmen. Bei Ansprechpartnern, Abläufen und Standorten gibt es Kontinuität, unsere Kunden können die kommenden Jahre in gewohnter und vertrauensvoller Weise mit uns zusammenarbeiten. Wir gehen als B&R durch ABB mit noch mehr Kraft und Technologiekompetenz in die Zukunft.“ Hermann Obermair, General Manager Sales Region Austria, ergänzt: „Unsere schon vor der Übernahme festgelegte Produktstrategie führen wir unverändert fort. Kunden, die auf B&R-Lösungen setzen, können sich auch die kommenden Jahre voll auf uns verlassen.“

Schon jetzt kann B&R beeindruckende Zahlen vorweisen. Sandhöfner spricht von rund 4000 Maschinen- und Anlagenbauern als Kunden, über drei Millionen mit B&R-Technik automatisierte Maschinen und 27.000 Fabrikinstallationen. Die Zeichen stehen laut Sandhöfner die kommenden Jahre weiter deutlich auf Wachstum, insbesondere weil sich über ABB auch neue Märkte öffnen. B&R schließt mit seinen Servoantrieben, SPS und Industrie-PCs genau die bisherigen Lücken im Angebot von ABB und wird hierfür auch die weltweite Verantwortung übernehmen.

OPC UA globaler Standard

Neben den erwähnten klassischen Komponenten zeichnet sich B&R zunehmend durch seine digitalen Lösungen aus. Hier beginnt alles bei der Vernetzung von Maschinen und Anlagen über die IT-Ebene bis in die Cloud. „Kein Unternehmen ist bald mehr bereit, für die Kommunikation von Produktionsanlagen und der Vernetzung mit der IT-Ebene viel Geld auszugeben. Wir benötigen eine offene Kommunikationstechnologie in der Industrie, die für alle produzierenden Unternehmen einen Standard darstellt und universell einsetzbar ist. Für uns ist das genau OPC UA“, hebt Obermair den Standpunkt von B&R hervor. Das Unternehmen engagiert sich auch als einer der führenden Teilnehmer, OPC UA als weltweiten Standard zu etablieren. „Der Weg dorthin sieht sehr gut aus“, ergänzt Obermair.

Mit Robotik zum Erfolg

Einen klaren Trend sieht B&R in der Automatisierung von Prozessen, die bisher nur schwer oder teuer realisierbar waren. Mit zunehmend günstigerer und einfacher handhabbarer Robotik lässt sich die Effizienz von Maschinen deutlich erhöhen. Gerade mit Hinblick auf kleine Losgrößen und flexible Fertigung ermöglichen in Maschinen integrierte Roboter beispielsweise automatisierte Werkzeugwechsel und eine universelle Handhabung von Werkstücken.

B&R bietet deshalb fertige Software-Module der mapp-Technologie an, mit denen Roboter sehr einfach in die gesamte Maschine integrierbar sind. Die Programmiermodule stimmen sich automatisch mit anderen mapp-Komponenten ab. Beispielsweise erfolgt dann eine Abstimmung von Bewegungsmustern des Roboters mit dem linearen Transportsystem SuperTrak, so dass der maximale Durchsatz erreicht wird. B&R stellt die mapp-Module für Achsbewegungen, CNC und Robotik zur Verfügung, die Vielfalt wird ausgebaut. Die mapp-Module stehen als Plug-Ins für die B&R-Automatisierungssoftware Automation Studio zur Verfügung. Damit sind laut Sandhöfner komplexe und voneinander abhängige Prozesse durch das automatische Zusammenspiel der mapp-Komponenten einfach realisierbar. Außerdem lässt sich mit dem Automation Studio die gesamte Maschine inklusive Roboter simulieren und somit eine schnellere Marktreife erreichen.

Virtualisierung und Simulation

Gerade die Simulation mit dem Einsatz von virtuellen Abbildern der Komponenten wird in der Automatisierung und besonders im Maschinenbau immer wichtiger. Entsprechend stießen auf den Innovations Days die Workshops zu diesem Thema auf reges Interesse. Mit der Simulation von Maschinen lassen sich schon im Vorfeld eventuelle Probleme und Bottlenecks entdecken und ausmerzen. Neben der im B&R Automation Studio integrierten Simulation lassen sich viele Simulationslösungen von Drittanbietern einfach einbinden, beispielsweise von MathWorks oder Machineering. B&R setzt auch hier auf offene Schnittstellen. Neben der Simulation in der Engineering-Phase gewinnt auch die virtuelle Inbetriebnahme von Maschinen und ganzen Anlagen stark an Bedeutung. Der Test kann in geschützter Umgebung ohne Risiko von Maschinenbeschädigung erfolgen, alle Parameter für die Optimierung des Durchsatzes sind ebenfalls schon auslotbar. Dies hat eine deutlich schnellere Inbetriebnahme der realen Maschine zur Folge.

Einen weiteren Pluspunkt für die Virtualisierung und Simulation gibt Obermair zu bedenken: „Wie bekommt man hochqualifiziertes Personal weg von der Baustelle mit der Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen? Durch die virtuelle Inbetriebnahme müssen teure Mechatroniker und Programmierer nicht mehr wochen- und monatelang außer Haus sein, sondern können im Unternehmen alles vorbereiten und die Weiterentwicklung vorantreiben.“

Bestandsanlagen fit machen

In der Praxis sind aber auch noch sehr viele Altanlagen in der Produktion im Einsatz. Den oft schon 20 Jahre und länger arbeitenden Maschinen fehlt meist jegliche Konnektivität, um sie transparent in den Produktionsprozess einbinden zu können. Wer keine Kennzahlen aus der kompletten Fertigung hat, kann seine Produktion nicht optimieren. Darum ist laut B&R eine vollständige Transparenz aller Prozesse Grundbedingung, aktuelle Herausforderungen wie kurze Lieferzeiten oder kleine Losgrößen zu meistern.

Auf großes Interesse stieß bei den Innovation Days deshalb das IoT-Lösungspaket Orange Box von B&R. Mit dem Lösungspaket lassen sich die Betriebsdaten alter und isoliert stehender Maschinen und Anlagen auslesen und nutzbar machen. Die bestehende Hard- und Software muss nicht geändert werden. Ein Controller sammelt über I/Os oder eine Feldbusverbindung Daten im laufenden Betrieb. Diese werden durch intelligente Softwarebausteine verarbeitet und Monitoring- sowie Analyselösungen zur Verfügung gestellt.

Die nächsten B&R Innovation Days finden im März 2018 statt. Dann wird B&R seinen Kunden wieder einen aktuellen Ausblick auf Lösungen, Technologien und Trends in der Automatisierungstechnik geben.

Bildergalerie

  • Auf den Innovation Days informiert B&R seine Kunden über aktuelle und anstehende Lösungen, die für mehr Effizienz in der Produktion sorgen.

    Auf den Innovation Days informiert B&R seine Kunden über aktuelle und anstehende Lösungen, die für mehr Effizienz in der Produktion sorgen.

    Bild: B&R

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