Ist das Projekt MyAppCafé das erste seiner Art, das IBS für die Gastro-Branche realisiert?
Saisila:
MyAppCafé war tatsächlich das erste Projekt in diesem Bereich. Weil wir hier aber einen großen Bedarf sehen, haben wir einen neuen Geschäftszweig mit der Elleyzo GmbH gegründet, die sich ausschließlich mit dem Thema Gastro-Robotik und Digitalisierung beschäftigt.
IBS plant, konstruiert und simuliert normalerweise komplexe Automationsanlagen. Welche besonderen Herausforderungen bringt im Vergleich die Gastro-Robotik mit sich?
Saisila:
In Branchen wie der Automobilindustrie ist alles hochstandardisiert, hier haben wir einen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz. Bei MyAppCafé handelt es sich aber um eine komplette Neuentwicklung mit der Kombination verschiedener Technologien – von der Kaffeezubereitung über das Becher-Handling per Robotik, dem 3D-Druck der Greiferbacken bis hin zur Integration der Drucktechnik des Kaffeepulvers. Außerdem haben wir vom Bestellvorgang bis hin zur Fernüberwachung alles komplett digitalisiert. Wir benötigten also vor allem agile Entwicklungsprozesse. Im Endeffekt gibt es aber letztendlich ähnliche Herausforderungen wie hohe Ausfallsicherheit und möglichst geringe Kosten.
War bei MyAppCafé das Roboter-gestütze Kaffee-Handling die günstigste und flexibelste Lösung?
Saisila:
Absolut, denn mit dem Roboter und dem passenden Greifer lässt sich sehr flexibel das Becher-Handling bewältigen. Aber die Realisierungs- und Komponentenkosten treten schnell in den Hintergrund, denn der Hauptgedanke von MyAppCafé ist der vollkommen autonome Betrieb – ohne dafür kostspielig Mitarbeiter zu benötigen. Es muss nur einmal pro Tag die Box gereinigt und nachgefüllt werden. Sogesehen rechnen sich die Investitionskosten in die Robotik schnell.
Trapp:
Vergessen darf man auch den Showeffekt nicht! Wenn einem der Roboter den personalisierten Kaffee reicht, dann ist das einfach etwas Besonderes.
Kosten sind dennoch ein entscheidender Punkt bei der Realisierung von MyAppCafé. Welche Rolle spielt hier die Greifertechnologie?
Trapp:
Im Vergleich zum Roboter kostet der Greifer natürlich nur einen Bruchteil, aber wir mussten auch hier nach attraktiven Angeboten Ausschau halten. Und hier hat uns von Anfang an der digitale Parallelgreifer von Zimmer überzeugt, weil er nicht nur günstig im Preis ist, sondern sich mit seiner sensitiven Greiffähigkeit hervorragend für das Becher-Handling eignet. Dabei konnten wir auf die Erfahrung von Zimmer setzen, welche Greifer-Größe wir jetzt genau nehmen müssen und welche Greifkraft im Zusammenspiel mit den von uns per 3D-Druck entworfenen Greiferbacken sich als ideal erweist.
Was schätzen Sie generell an der Zusammenarbeit mit Zimmer, wenn es um Handlings-Lösungen geht?
Saisila:
Es ist der unkomplizierte Prozess und die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe! Wir haben hier kein klassisches Lieferantenverhältnis, wo nur ein Produkt verkauft wird, sondern beide Seiten agieren mit Begeisterung und es wird sich Zeit genommen, eine Lösung bei Projekten zu finden - und das ist für so ein großes Unternehmen wie Zimmer schon außergewöhnlich.