Das Vankor-Ölfeld in der sibirischen Region Krasnojarsk ist eines der wichtigsten Fördergebiete des russischen Erdölkonzerns Rosneft und gleichzeitig eines der größten Industrieprojekte in Russland. Es ist sowohl für Russlands Öl- und Gasindustrie als auch für die russische Wirtschaft im Allgemeinen von großer Bedeutung. 2012 wollte Rosneft im Vankor-Ölfeld noch etwa 18 Mio. t Öl fördern, 2013 visierte der Energie-Riese mit 25,3 Mio. t Öl sogar die maximale Fördermenge des Ölfelds an. Inzwischen umfasst es etwa 425 Bohrlöcher. Im Laufe dieses Jahres will man nun die 4.700 km lange Ostsibirien-Pazifik-Pipeline (ESPO-Pipeline) fertigstellen. Ab dann wird das im Vakor-Ölfeld gewonnene Erdöl über diese Pipeline zu den Märkten in Japan, China und Korea exportiert. Rosneft ist in erster Linie in der Erforschung und Produktion von Kohlenwasserstoffen, der Herstellung von Erdölprodukten und petrochemischen Stoffen sowie der Produktionsvermarktung tätig.
Im Vankor-Ölfeld werden die Rohölpumpen der Firma JSC Nasosenergomash Sumy, eine Tochter der HMS Group und größter Ölpumpenhersteller der Region, von W22XB-Motoren von WEG angetrieben. Den Zuschlag für die Lieferung der explosionsgeschützten Motoren, die sieben Einheiten der High-Efficiency-Reihe W22XB umfasst, erhielt WEG Russland durch seinen Partner EnergoFront. Die effizienten Motoren bieten Rosneft eine explosionsgeschützte Lösung im rauen Klima des nördlichen Polarkreises, da die Motoren der Baureihe für den Betrieb bei Extremtemperaturen ausgelegt sind. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie Explosionsschutz und hohen Wirkungsgrad vereinen.
Volle Leistung auch bei Minusgraden
Die 10.000-V-Motoren der Baugröße 450 KH haben eine Nennleistung von 500 kW und sind nach russischen (GOST-R) und internationalen Normen für explosionsgefährdete Bereiche der Einstufung Ex d IIB T4 zertifiziert. Sie sind für den Langzeitbetrieb in einem Umgebungstemperaturbereich von –60 °C bis +40 °C ausgelegt und gewährleisten ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Sicherheit. Die W22XB-Motoren sind Atex/IECEx-zertifiziert. Zusätzlich bieten sie die Vorteile eines Premium-Efficiency-Motors, wie etwa die minimierte Geräusch- und Vibrationsentwicklung oder die niedrige Betriebstemperatur. Infolgedessen bietet die komplette Reihe – Niederspannungs- und Hochspannungsmotoren bis 2.000 kW – neben dem Sicherheitsaspekt auch reduzierte Energiekosten, die besonders im Dauerbetrieb in der Regel zu kurzen Amortisationszeiten führen. Mit den Antriebslösungen von WEG können öl- oder gasfördernde Unternehmen praktisch jede explosionsgeschützte Anwendung abdecken, von Gas-Pipelines in der Arktis bis zu Bohrtürmen in den heißesten Regionen der Arabischen Wüste.
Mit der Baureihe W22X bietet WEG eine breite Palette an energiesparenden Motoren für explosionsgefährdete Bereiche. Ergänzt wird die Reihe durch die Motoren der H-Line und der M-Line, die gemeinsam mit der Öl- und Gasindustrie entwickelt wurden. Die M-Line ist das Kernprodukt von WEG für den Öl- und Gasmarkt. Die Motoren dieser Serie sind für größere Anwendungen im Leistungsbereich bis zu 30 MW ausgelegt und arbeiten auch unter widrigsten Betriebsbedingungen äußerst zuverlässig – sowohl an Land als auch im Offshore-Bereich. Sie verfügen über alle Klassifizierungen für explosionsgefährdete Bereiche gemäß den neuesten Atex-Richtlinien und sind weltweit in vielen Anwendungen im Einsatz, zum Beispiel in der Wassereinspritzung, der mehrstufigen Gasverdichtung und im Öl-Pipelinebetrieb. Die Motoren nutzen eine Kastenrahmenkonstruktion, die sich für Ex-p-Anwendungen und Ex-n-Anwendungen mit Spülen vor dem Start für Zone 1 und Zone 2 mit niedrigen Leckraten eignet. Die inneren Abzugsleitungen im Kastenrahmen gewährleisten einen effizienten und schnellen Spülzyklus, sodass die Kosten für Spülluft/Schutzgas minimal gehalten werden. Darüber hinaus ermöglichen sie schnelle Anfahrzeiten.
Für kleinere Anwendungen stehen die Motoren der H-Line zur Verfügung. Es gibt sie in Ausführungen für die Schutzzonen Ex-n und Ex-e. Sie decken Mittelspannungsanwendungen im Bereich bis 4 MW und Spannungen bis 6.600 V (50 oder 60 Hz) ab. Die in den IEC-Baugrößen 315 bis 630 verfügbaren Motoren sind kompakte und äußerst zuverlässige Maschinen mit einem robusten Gussgehäuse und hochgradiger Korrosionsbeständigkeit.