Ziel des Projekts ist die Digitalisierung der Aufzugwartung sowohl auf der Logistik- als auch der handwerklichen Prozessebene. Durch ein assistiertes Aufzugwartungsverfahren sollen Wartungen bedarfsgerecht geplant und mit weniger Aufwand als bisher durchgeführt werden können. Dabei soll eine Kombination aus bedarfsorientiertem Fernwartungs- und digital assistiertem Vor-Ort-Wartungssystem realisiert werden.
Kern der Entwicklung an der HSRM ist der Einsatz eines zweistufigen KI-Modells, welches die Daten aus den Aufzügen verarbeitet. Hierbei wird ein Großteil des KI-Modells direkt im Aufzug vor Ort ausgeführt und nur die Modellparameter werden in die Cloud übermittelt und ausgetauscht.
„Dieses sogenannte ‚Federated Learning‘ vermeidet es im Sinne des Datenschutzes, die konkreten Daten aus dem Betrieb der Aufzugsanlage an eine externe Stelle geben zu müssen, und reduziert darüber hinaus die Menge der zu übertragenden Daten signifikant“, erklärt Prof. Dr. Martin Gergeleit, Professor für Telekommunikation und Rechnerarchitekturen, der das Projekt leitet.
Anwendungsfelder in Aufzugsbranche und Kältetechnik
Verbundpartner im Projekt ist das Softwareunternehmen Visualys aus Geisenheim, das sich auf die Entwicklung, Integration und Beratung von Software rund um die Themen Industrie 4.0, Smart Data und IIoT (Industrial Internet of Things) für Maschinenbauer und Maschinenbetreiber konzentriert.
„Anwendungsfelder für die entwickelten Wartungsverfahren finden sich im Bereich der Aufzugsbranche, aber auch in der Kältetechnik“, erläutert Gergeleit den Anwendungsbezug seines Forschungsprojekts.
Assoziiert im Projekt ist auch das Unternehmen Detlef Klinkhammer, welches Aufzugssteuerungen herstellt und mit seiner fachlichen Expertise das Projekt unterstützt.
Promotion im Promotionszentrum Angewandte Informatik
Eng verbunden mit dem Forschungsprojekt ist die Arbeit einer Promovendin im Promotionszentrum Angewandte Informatik (PZAI), die sich mit der Realisierung von Predictive Maintenance beschäftigt, also mit vorausschauenden Wartungsempfehlungen auf der Basis von KI für eine ganze Klasse von ähnlichen, aber nicht gleichen technischen Anlagen.
Das Projekt AnKI wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert (Förderkennzeichen: KK5071202LB3). Projektstart ist der 1. Oktober 2023, die Laufzeit beträgt 24 Monate.