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Sensoren sorgen für effizientes Licht Infrarot- und Radarsensoren für den Nachhauseweg

publish-industry Verlag GmbH

Der Sensor sorgt dafür, dass das Licht automatisch gedimmt wird, wenn niemand in der Nähe ist.

06.12.2017

Es werde Licht! Aber nur wenn es gebraucht wird. Sensoren sorgen für eine intelligente, sogenannte adaptive Beleuchtung, bei der das Licht gedämmt wird, wenn die Sensoren keine Bewegung in unmittelbarer Nähe wahrnehmen.

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Die Betriebskosten für eine durchgehende nächtliche Beleuchtung sind hoch. Deshalb rüstet die Stadt Münster nach und nach alle Straßenlaternen auf LED-Leuchten um. Dabei untersuchen die Stadtwerke Münster und das Tiefbauamt derzeit auch, wie eine moderne, intelligente, energie- und damit kosteneffiziente Straßenbeleuchtung aussehen kann. Dazu gab es ein achtmonatiges Projekt, das Prof. Dr. Birgit Hartz und Robin Kersten vom Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster wissenschaftlich begleitet haben.

Lichtwaben begleiten den Menschen

Die Stadtwerke Münster und das Tiefbauamt haben in Münster-Wolbeck 19 Straßenlaternen auf einem rund 700 Meter langen Geh- und Radweg modernisiert. „Dort wurden LED-Leuchten eingesetzt und gleichzeitig zwei verschiedene Sensorsysteme angebracht“, sagt Projektleiter Kersten. Diese Sensoren sorgen für eine intelligente, sogenannte adaptive Beleuchtung. „Ist niemand in der Nähe eines Sensors, dimmt das Licht automatisch runter auf etwa 10 Prozent der tatsächlichen Leuchtkraft. Hält sich ein Verkehrsteilnehmer im Straßenraum auf, erkennen das die Sensoren, und das Licht strahlt heller – aber immer nur die Leuchte direkt neben dem Fußgänger und die beiden darauffolgenden Leuchten. Es entsteht also eine Lichtwabe, die den Menschen begleitet“, erklärt der wissenschaftliche Mitarbeiter. „Dementsprechend hoch ist auch das Energieeinsparpotenzial. Es liegt bei 70 Prozent.“

Wärme und Geschwindigkeit wird gemessen

Die Projektpartner haben in Münster-Wolbeck Sensorsysteme zweier Hersteller getestet, an zwölf Leuchten einen Infrarot- und an sieben weiteren einen Radarsensor. „Infrarotsensoren erkennen Personen durch Wärmestrahlung, Radarsensoren reagieren auf Geschwindigkeit.“ Beide Systeme hätten relativ gut funktioniert. „Die Sensoren haben unabhängig von den Witterungsbedingungen überwiegend fehlerfrei gearbeitet, lediglich Kleintiere lösten teilweise Fehlschaltungen aus. Allerdings sprang der von uns getestete Radarsensor bei langsamer Geschwindigkeit, zum Beispiel von Fußgängern mit Rollator, nicht an. Unser Rat ist deshalb, für den Einsatzbereich Rad- und Gehweg Infrarotsensoren zu verwenden.“

Positives Feedback der Bevölkerung

Außerdem befragte Kersten mit seinem Team Anwohner und Nutzer. „Die Resonanz war überwiegend positiv. Die meisten Befragten fanden die Lichtwabe sehr angenehm und wer in der Nähe des Weges wohnt, fühlte sich durch die adaptive Beleuchtung nicht gestört.“ Die Erkenntnisse der Forscher greift Andreas Groot-Körmelink vom Tiefbauamt der Stadt Münster gerne auf. „Uns ist wichtig, ein System zu wählen, das von der Bevölkerung angenommen wird und das natürlich einwandfrei funktioniert“, sagt Groot-Körmelink. Demnächst läuft bereits das nächste Testprojekt, nun in einer Anliegerstraße in Münster. Auch dieses wird von Kersten und Hartz von der FH Münster begleitet.

Möglichkeit zur Selbstüberzeugung

Wer die intelligente Straßenbeleuchtung einmal selbst ausprobieren möchte, hat dazu in Münster-Wolbeck Gelegenheit. Auf dem Petersdamm, in Höhe des Schulzentrums und der beiden Supermärkte, sind die Sensoren an den Leuchten montiert. Überzeugt hat das Pilotprojekt bereits auf dem Kongress der Deutschen Energie-Agentur dena in Berlin: Dort belegte es den 2. Platz beim Publikumspreis. Gesucht hatte die dena herausragende Vorhaben, die die Energieeffizienz verbessern und die Energiewende in besonderem Maße unterstützen.

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