Carsten Wohlrath war mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten.
Bleche stanzen, biegen und bearbeiten – das klingt im digitalen 21. Jahrhundert nach Old School, ist aber Realität. Das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern. Daher stellt sich die Frage, ob es so etwas wie intelligentes Blech überhaupt geben kann und falls ja, wie sieht das dann in der Praxis aus?
Schon seit Jahren hat sich der Kabelführungsspezialist Pflitsch aus Hückeswagen zu diesem Thema besonders positioniert: Statt Kabelkanäle ausschließlich als Standardware zu verkaufen und dem Kunden die Bearbeitung zu überlassen, bietet der Mittelständler längst einen Baugruppen-Service an. Kunde und Hersteller arbeiten dabei eng verknüpft, um reibungslos ein bestimmtes Ziel zu erreichen: die optimale sowie sichere Kabelführung durch Maschinen und Anlagen.
Service hat sich herumgesprochen
Am Anfang stehen das Beratungsgespräch und das Ausloten der Kundenwünsche. Im Anschluss wird der Kanalverlauf im CAD-Programm geplant und geprüft. Sind dann der Preis ermittelt und die Freigabe erteilt, werden die Konstruktionsdaten generiert und an die Pflitsch-Fertigung übergeben. Dank des flexiblen Maschinenparks kann der kundenspezifische Kabelkanalverlauf inklusive aller Ausbrüche und Verbindungsstücke, zum Beispiel zu Schaltschränken, schnell und präzise angefertigt werden.
Termingenau und zum vorher vereinbarten Fixpreis liefert Pflitsch den einbaufertigen Kanal als vorgefertigte Baugruppe mit Montageanleitung direkt in die Fertigungsabteilung des Kunden, wo dessen neue Maschine entsteht. Der Kunde spart so ein eigenes Lager, kann sein Personal optimal steuern und die Produktionsabläufe verbessern. Das hat sich herumgesprochen, was dazu führt, dass immer mehr Kunden diesen Service nutzen.
Neues Werk für hochautomatsierte Produktion
Im 100. Jahr seiner Firmengeschichte investiert Pflitsch nun in eine hochautomatisierte Kabelkanalfertigung. Diese ist von vornherein ausgelegt auf eine Industrie-4.0-orientierte Produktion. Das neue Werk mit 1.300 m2 Bürofläche plus 7.000 m2 Fertigungsfläche soll bereits im Herbst 2019 an den Start gehen.
Von der Bündelung der Kompetenz und der Gestaltung noch effizienterer Prozess an dem neuen Standort soll nicht zuletzt auch der Baugruppen-Service profitieren. Ein willkommener Nebeneffekt: Die Ausgliederung der Kabelkanäle schafft im Stammwerk mehr Platz für weitere Expansion im Bereich der Kabelverschraubungen. Auch hier verweist Pflitsch seit vielen Jahren auf seine außerordentlichen Wachstumsraten – besonders bei den kundenspezifischen Kabeleinführungen.
Im neuen Kompetenzzentrum Kabelkanal wird es Platz und Möglichkeiten geben, um Produktionsprozesse optimal zu gestalten und die Baugruppenfertigung weiter auszubauen. Trotz des steigenden Automatisierungsgrades werden weitere Arbeitsplätze geschaffen. Denn bei der Planung der kundenindividuellen Kanalstreckenverläufe sowie bei der Montage zu Baugruppen wird weiterhin die Expertise von Menschen gefordert sein.