Im Rahmen der Kooperation mit Britishvolt hat Manz bereits in der gesamten Planungsphase der neuen Fertigungsstätte am Standort Cambois im Nordosten Englands Unterstützung geleistet. Dem Projekt liegt ein neuartiges und vorausschauendes Konzept zugrunde, das ein hohes Maß an Flexibilität erlaubt und auch auf künftige Anforderungen des Marktes an Zellformate und -geometrien angepasst werden kann.
Mit dieser Strategie werden nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit und Kosteneffizienz der Produktion verbessert. Auf Grund von Simultaneous-Engineering ist Manz in der Lage, binnen kurzer Zeit den gesamten Fertigungsprozess der Batteriezellen von Britishvolt mit kundenspezifisch angepasster Anlagentechnologie zur Assemblierung der zylindrischen Zellen abzubilden.
Die Auswirkungen dieses Ansatzes auf die Time-to-Market sind entsprechend positiv: Die Lieferung der Anlagen ist für 2023 vorgesehen, die Produktion soll bereits zum Ende des gleichen Jahres starten. Für diese erste Ausbaustufe mit einer Produktionskapazität von 4 GWh beträgt das Auftragsvolumen mehr als 70 Millionen Euro Umsatz- und Ergebniswirksam wird das Projekt in den Jahren 2022 und 2023.
In einer gemeinsam unterzeichneten Absichtserklärung vereinbaren die beiden Unternehmen darüber hinaus den weiteren Ausbau der strategischen Zusammenarbeit, um die ambitionierten Wachstumspläne von Britishvolt schnell und effizient umsetzen zu können. Im Rahmen der Zusammenarbeit ist die Realisierung weiterer Linien für zylindrische und prismatische Zellen sowohl in England als auch in Kanada geplant. Mit diesen soll die Gesamtproduktionskapazität von Britishvolt auf deutlich über 100 GWh gesteigert werden.
Stimmen zu der Zusammenarbeit
Martin Drasch, CEO von Manz: „Die Dynamik im E-Mobility-Markt nimmt rasant zu. Angesichts der Vielzahl angekündigter Projekte in Europa für Batterielinien ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Maschinenbau hinsichtlich Entwicklungs- und Produktionskapazitäten an seine Grenzen stößt. Mit der Investition am englischen Standort in der Grafschaft Northumberland sichert sich Britishvolt nun rechtzeitig bei uns die für seine Wachstumsstrategie erforderlichen Ressourcen. Mit unserer jahrelangen Erfahrung in der Entwicklung innovativer Produktionskonzepte und -lösungen zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien sind wir ein international gefragter Partner. Gemeinsam streben wir an, mit einer konsequenten Reduzierung des Energieverbrauchs und einer kontinuierlich automatisierten Prozessoptimierung durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz die Produktion insgesamt nachhaltiger zu machen und die Gesamtbetriebskosten deutlich zu reduzieren. Wir sind sehr stolz, dass wir Britishvolt von unserem Können überzeugen konnten und freuen uns gemeinsam mit unserem neuen Partner in den kommenden Jahren zu wachsen.“
Timon Orlob, COO von Britishvolt: „Britishvolt hat sich zum Ziel gesetzt, in der Entwicklung und Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen eine führende Rolle zu übernehmen. Die Leistung einer Batterie ist eng mit ihrer Herstellung verbunden. Daher benötigen wir qualitativ hochwertige und effiziente Anlagen für die Herstellung unserer Hochleistungszellen. Manz ist mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how in den Bereichen Maschinenbau und Automatisierung sowie ihrer guten Positionierung und Ausrichtung auf unsere potenziellen Kunden bestens mit den neuesten Trends und Marktanforderungen vertraut. Daher ist sie der richtige und verantwortungsvolle Partner für unsere Produktionsausrüstung. Durch Künstliche Intelligenz unterstützte Fertigungsanlagen werden ein Kernstück unserer operativen Strategie werden. So können wir das volle Potenzial unserer Gigasite in Northumberland ausschöpfen, die Produktionseffizienz steigern und sowohl die Betriebskosten als auch den Energieverbrauch senken.“
Um das europapolitische Ziel zu erreichen, bis 2030 rund 30 Prozent des weltweiten Bedarfs an Batteriezellen aus deutscher und europäischer Produktion zu decken, sind umfangreiche Investitionen der Industrie in Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien erforderlich. Da die Regierungen weltweit nach Lösungen suchen, um die Dekarbonisierung der Gesellschaft zu unterstützen, muss nun gehandelt werden. Dabei ist die Elektrifizierung des Verkehrs ein wichtiger Erfolgsfaktor.