Wie lassen sich komplexe Bewegungsabläufe sicher und in Echtzeit präzise steuern? Wie müssen Fahrprofile aussehen, damit Anlagenteile nicht in Schwingung geraten, weil dies automatisch zu Produktivitätseinbußen führt? Was muss getan werden, damit sich zum Robotik-Anwendungen leicht bedienen lassen und dazu auch noch modular strukturiert auf einer flexiblen Plattform aufbauen? Es sind Detailfragen wie diese, an denen Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Mechatronische Systeme (imes) der Leibniz Universität Hannover mit Hilfe realen Industrieequipments forschen.
„Abstrakte Testaufbauten oder didaktisch konzipierte Laborkoffer sind für anwendungsorientierte Forschung oft nur eingeschränkt nutzbar“, erläutert Institutsleiter Professor Tobias Ortmaier. Für ihn ist klar, dass die Forschungsergebnisse direkt der Industrie im Rahmen des Wissenstransfers zu Gute kommen werden. „Wir arbeiten an der Antriebstechnik und Anlagenvernetzung von Morgen“, betont Ortmaier. Einer der Kooperationspartner, die das imes mit Equipment unterstützen, ist Lenze, Hersteller von Motor Centric Automation aus Hameln.
„Wir arbeiten schon lange Zeit eng mit dem Institut zusammen, und sind so am Puls der Zeit. Wir als Unternehmen profitieren von den Erkenntnissen der Forschung, und im Gegenzug erhält die Hochschule Einblicke in reale Trends und konkrete Problemstellungen der Industrie“, begründet Dr.-Ing. Armin Walter, Geschäftsleiter der Lenze Engineering das Engagement. Er kennt die Universität noch aus seinen Studententagen.
Im Rahmen der Kooperation hat Lenze dem Institut eine neue Montage-, Handhabungs- und Fördertechnikzelle übergeben, komplett bestückt mit modernster Antriebs- und Steuerungstechnik. Den Maschinenbau übernahm der Lenze-Partner Brademann + Broistedt, ein Sondermaschinenbauer aus Erkelenz. Die Realisierung des Automatisierungsprojekts übernahm die Lenze-eigene Engineering-Gesellschaft.