Senkung der Treibhausgasemissionen Nachhaltige Flugkraftstoffe: Worten müssen Taten folgen

Der Bundesregierung zu zeigen, was noch alles zu tun ist, damit der Produktionshochlauf nachhaltiger Flugkraftstoffe starten kann, reicht nicht. Jetzt müssen die vorgeschlagenen Initiativen, laut den Initiative Aireg und der En2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie, schnell umgesetzten werden.

Bild: iStock, Jag_cz
12.06.2024

Stakeholder der Luftfahrt ziehen nach der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin grundsätzlich eine positive Bilanz. Es sei gelungen, die noch notwendigen, insbesondere regulatorischen Voraussetzungen für den Produktionshochlauf nachhaltiger Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF) gegenüber der Bundesregierung zu verdeutlichen. Nun komme es auf eine rasche Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen an.

Vom kommenden Jahr an gilt eine Zwei-Prozent-Beimischungsvorgabe der EU für SAF. Diese kann zunächst durch den Einsatz nachhaltiger Kraftstoffe aus biogenen Abfall- und Reststoffen erfüllt werden. Ab 2030 fordert die EU eine zunehmende Beimischung von eSAF, also von Energieträgern, die durch den Einsatz erneuerbaren Stroms mittels Power-to-Liquid (PtL)-Verfahren erzeugt werden. Gerade hierfür müssen unverzüglich Investitionsentscheidungen getroffen und Produktionskapazitäten aufgebaut werden, was bislang nicht der Fall ist.

„Wir haben deutlich gemacht, woran das liegt“, so En2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. Bislang seien die Rahmenbedingungen noch nicht ausreichend, um die notwendigen Investitionen auszulösen. „Quoten allein genügen nicht. Notwendig sind Instrumente, die die notwendigen Investitionen verlässlich absichern, wie etwa langfristig orientierte öffentliche Ausschreibungen, beispielsweise finanziert aus einem sektorspezifischen Umlagesystem. Ergänzend sollten De-Risking-Instrumente den Zugang von privatem Kapital erleichtern.“

Wichtige Rolle bei Entwicklung neuer Antriebsenergie

Wichtig seien zudem international einheitliche Standards und Energiepartnerschaften für den Import - insbesondere von nachhaltigen Vorprodukten wie Methanol und synthetischem Rohöl. „Damit kann die Wertschöpfung in Deutschland und Europa gehalten werden - aufbauend auf einer bereits existierenden Infrastruktur.“

Melanie Form, Aireg-Geschäftsführerin meint dazu: „Wir haben die ILA genutzt, um auf die große Bedeutung von SAF für den wichtigen Beitrag der Luftfahrt zur Senkung der Treibhausgasemissionen aufmerksam zu machen. Dabei konnten wir gemeinsam mit unseren Ausstellungspartnern auf unserem Aireg-Gemeinschaftsstand in Panels und Gesprächen deutlich machen, dass Deutschland eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Skalierung der neuen Antriebsenergie spielen kann und sollte. Die SAF-Produktion ist eine Chance für den Klimaschutz und unseren Wirtschaftsstandort.“

Viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft besuchten den Aireg-Stand auf der ILA-Messe in Berlin vom 5. bis 9. Juni. Darunter waren Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, sowie Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr. Entscheidend sei es, so Melanie Form und Prof. Christian Küchen, dass die Politik jetzt handelt und für entsprechende Voraussetzungen zur SAF-Produktion sorgt, damit die gesetzten Ziele auch erreicht werden.

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