Neue Forschungsarbeiten zu organischen Halbleitermaterialien unter der Leitung der Universität St. Andrews ebnen den Weg für nachhaltigere Temperatursensoren für den Einsatz in der Alltagstechnologie. Thermisch aktivierte verzögerte Fluoreszenzmaterialien (TADF), die sogenannte dritte Generation von Emittern, die in organischen Leuchtdioden (OLEDs) verwendet werden, haben in den letzten Jahrzehnten als alternative Emitter zu edelmetallhaltigen phosphoreszierenden Komplexen, die in kommerziellen OLEDs wie denen in Mobiltelefonen verwendet werden, große Aufmerksamkeit erregt. Ihre Verwendung in anderen Anwendungen der organischen Elektronik, zum Beispiel in Sensoren, wurde jedoch weit weniger erforscht.
Die neue Forschungsarbeit unter der Leitung von Professor Eli Zysman-Colman von der Fakultät für Chemie enthüllt eine organische TADF-Verbindung, die zur kolorimetrischen Temperaturmessung verwendet wird und im Vergleich zu anderen organischen optischen Temperatursonden den größten Spektral- und Temperaturbereich aufweist.
Professor Zysman-Colman sagte: „Die geschickte Steuerung der Populationen von Emittermolekülen und Aggregaten ist für die Temperaturänderung verantwortlich, die wir in dieser optischen Temperatursonde genutzt haben. Angesichts seiner großen Temperaturempfindlichkeit, insbesondere bei physiologischen Temperaturen, sehen wir voraus, dass ein solcher Sensor zahlreiche Anwendungen finden könnte, beispielsweise bei der schnellen Temperaturerfassung auf Verpackungen.“