Verbindungstechnik „Platz ist teures Gut“

HARTING Technologiegruppe

Matthias Domberg ist Produktmanager bei Harting.

Bild: Harting
02.11.2017

Matthias Domberg, Produktmanager bei Harting, erläutert im Gespräch mit A&D, welche Möglichkeiten es mit dem Steckverbinder M8 D-kodiert gibt.

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A&D:

Ethernet und Power in einem Stecker: Wie schnell adaptieren Kunden den Trend?

Domberg:

Während in M12 Anwendungen schon eine gesunde Menge an Kunden gleichzeitig Ethernet und Power über diese Schnittstellen laufen lässt, ist das Thema im Bereich M8 noch gänzlich neu. Daher sehen wir auf Seiten der Gerätehersteller erste Aktivitäten, sich diese Möglichkeit zu Nutze zu machen. Hier spielt der Aspekt der Miniaturisierung mit ein. Wenn Gerätehersteller sich bewusst für eine kleine Schnittstelle, wie den M8 D-kodiert entscheiden, dann ist auch die Idee Power und Ethernet über nur eine einzige Schnittstelle laufen zu lassen nicht weit weg.

Bei welchen Anwendungen nutzen Ihre Kunden primär schon PoE?

Primär kommt PoE bei den Kunden im Bereich der Kameratechnik zum Einsatz. Hier sprechen wir meistens von sehr kleinen Gehäusegrößen, die nur wenig Platz für mehrere Schnittstellen bieten. Hier bietet die Möglichkeit der Versorgung über eine Schnittstelle klare Platzvorteile.

Ist der M8 D-kodiert im Prinzip eine geschrumpfte M12-Variante?

Ja!

Verschieben sich auch die Verkäufe schon zunehmend Richtung M8?

Momentan ist der M12 Steckverbinder so fest als Steckgesicht und gewohnte Größe etabliert, dass es sicherlich einige Zeit dauern wird, bis die Möglichkeiten der Platzersparnisse durch den M8 im Markt flächenübergreifend angenommen werden. Rundsteckverbinder sind traditionell im Automatisierungsumfeld zu finden, ein Markt in dem sich neue Design-In’s auch für Schnittstellen nur langsam durchsetzen.

Der M8 ist typischerweise mit Schraubverschluss. Gibt es wie bei M12 bald auch eine Push/Pull-Verriegelung?

Nachdem wir auf vergangenen Messen erfolgreich und mich reichlich Zuspruch M12 PushPull Konzepte gezeigt haben, liegt diese Idee natürlich nahe. Wir behalten die Anforderungen und Entwicklungen am Markt dazu genau im Blick.

Lässt sich dieser miniaturisierte Stecker noch einfach konfektionieren direkt bei der Installation?

Da wir heute schon feldkonfektionierbare M8 Steckverbinder in 3- und 4-poliger ungeschirmter Ausführung mit Schnellanschluss anbieten, wird es in Zukunft auch einen M8 D-kodiert in feldkonfektionierbarer Variante geben.

Gibt es durch die Abschirmungsanforderungen bei Ethernet-Übertragung nur Metallgehäuse beim M8 D-kodiert?

Um die Schirmungsanforderungen einer 100Mbit Ethernetübertragung sicher gewährleisten zu können, ist immer eine durchgehende Schirmung von Nöten. Dazu gehört auch eine Schirmübergabe im Steckgesicht, was durch ein Metallgehäuse zusätzlich begünstigt wird.

Ist der Stecker auch fähig, künftig Gigabit mit der T1-Technologie zu übertragen?

Das Thema T1 Technologie wurde als Konzept auf vergangenen Messen vorgestellt, steckt aber noch in der Entwicklungs- und Anfangsphase. Rein theoretisch betrachtet, wäre es denkbar, das Funktionsprinzip auch über einen M8 D-kodiert zu nutzen. Dies ist aber wirklich absolute Zukunftsmusik und eine rein theoretische Überlegung.

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