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Future Innovation Podcast: Start-ups brauchen nicht nur Geld

Alexander Gerfer ist CEO von Würth Elektronik und CTO der Würth-Elektronik-eiSos-Gruppe.

Bild: Würth Elektronik eiSos
13.07.2020

Könnten Worthülsen den technologischen Fortschritt beschleunigen, wäre Deutschland oben auf. Fakt ist allerdings, dass wir bei der Digitalisierung und anderen technologischen Zukunftsthemen nicht an vorderster Front sind. Nur mehr Geld für die Förderung von Start-ups greift zu kurz. Neue Partnerschaften müssen her!

Alexander Gerfer ist mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten. Alle Beiträge des E&E-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

In die Zukunft investieren, Innovationen fördern, Digitalisierung vorantreiben – könnten Worthülsen den technologischen Fortschritt beschleunigen, wäre Deutschland oben auf. Fakt ist allerdings, dass wir bei der Digitalisierung und anderen technologischen Zukunftsthemen nicht an vorderster Front sind.

Den gesamten Text als Podcast finden Sie hier:

Auch im Bereich der Hardwarelösungen sind dort Lücken – und dabei ist diese doch Basis der meisten Innovationen. „Hidden Champions“ haben wir in traditionellen Industrien viele, allerdings im Bereich Zukunftstechnologien prägen Entwickler und Anbieter aus USA, China und Asien die Märkte. Ingenieuren wie mir tut das weh.

Die instinktive Reaktion vieler Menschen: Es braucht mehr Geld. Meine Meinung: Kann und muss man machen. Aber Geld allein reicht nicht. Und offen gesagt: Wagniskapital und Förderung gibt es in den USA (privat) und China (staatlich) sowieso mehr als bei uns.

Start-ups als Teil der Unternehmensstrategie

Wie können wir also Innovationen zusätzlich fördern? Meine Antwort: mit Erfahrung. Warum? Weil Time-to-Market bei Innovationen ein zentraler Wettbewerbsvorteil ist und Erfahrung in der praktischen Umsetzung Geschwindigkeit bringt.

Wir bei Würth Elektronik haben die Unterstützung von Start-ups zu einem Pfeiler unserer Wachstumsstrategie gemacht. Auf nationalen und internationalen Konferenzen wie der Digital Life Design (DLD), auf vielen Tech-Festivals und Messen, aber auch mit Anlaufstellen in Gründerparks deutscher Metropolen suchen wir aktiv den Kontakt. Und bieten unsere Hilfe an.

Und so sehen hier Erfolge aus: „Durch den Zugang zum Netzwerk von Würth Elektronik haben wir schnell und zielgerichtet die richtigen Partner identifizieren können, die uns bei den zentralen Entwicklungsschritten professionell unterstützen – ein deutlicher Geschwindigkeitsvorteil für uns als Start-up“, sagt Malte Dancker, CTO und Mitgründer des Medizintechnik-Start-ups Smart4Diagnostics. Dabei haben wir Development Kits, Bauteile, unsere Kontakte zu 3D-Druckunternehmen und Elektronikfertigern geknüpft. Und von unserer Seite einiges an Beratung zum Design-In und optimaler Anwendung unserer elektronischen Bauteilen geboten.

Das Ergebnis ist eine Partnerschaft, die dem Start-up Smart4Diagnostics bei Innovationspreisen und der erfolgreichen Suche nach Investoren geholfen hat. Anderen Start-ups greifen wir bei Prototypen-Serien mit Testequipment oder schlicht mit Kontakten aus unserem großen Partner- und Kundennetzwerk in der Elektronik unter die Arme. Auch Teams in Universitäten und Forschungseinrichtungen, etwa im Bereich smarter LED-Beleuchtung für Pflanzenwachstum, profitieren von dieser Vernetzung – für mehr Geschwindigkeit bei Grundlagenforschungen und Unternehmensausgründungen.

Persönliche Netzwerke fördern

Digitalisierung und technologischer Fortschritt brauchen eben nicht nur technische, sondern auch persönliche Netzwerke. Erfahrung hilft, nicht immer braucht es Geld.

Wir von Würth Elektronik können und wollen mit unserer Erfahrung und unseren Elektronik-Experten (und ja: auch mit unseren Elektronikbauteilen) Enabler für Innovationen sein. Als Wirtschaft und Gesellschaft werden wir von Wachstumsimpulsen durch vielfältige Innovationen profitieren.

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