Bisher ist diese Funktion nur für den Raspberry Pi 3 vorgesehen, nicht aber für kleinere Ausführungen wie den Raspberry Pi Zero - diese Modelle booten nach wie vor nur von der Micro-SD-Karte. Nach einer einmaligen Konfiguration unter Verwendung des Beta-Kernels von Raspbian lässt sich der neue Boot-Modus aktivieren. Dabei versucht Raspberry Pi 3 zunächst, das Betriebssystem wie gewohnt von der SD-Karte zu starten. Klappt dies nicht, greift er auf ein USB-Gerät zurück und zum Schluss auf eine Ethernet-Verbindung.
USB mit Wermutstropfen
USB ist nicht gleich USB: Raspberry Pi 3 lässt sich nur von solchen USB-Speichermedien booten, die innnnerhalb von zwei Sekunden nach dem Start in der Lage sind, Daten auszugeben. Zudem muss die USB-Kommunikation sich mit dem Boot-Code des Systems vertragen, was je nach Hersteller nicht unbedingt gegeben ist. Außerdem müssen USB-User in Kauf nehmen, dass ihr Raspberry Pi 3 vom USB-Memory-Stick langsamer bootet als über die schnellere Micro-SD-Karte. Kompliziert wird es auch, wenn mehrere Speichergeräte gleichzeitig am Raspberry PI angesteckt sind: Unter Linux ist es nicht gegeben, dass bei jedem Neustart die Laufwerksangabe gleich bleibt.
Alternative Ethernet
Wenn weder ein USB-Speichergerät noch eine Micro-SD-Karte angeschlossen ist, kann der Rasberry Pi 3 sein Betriebssystem auch über eine Ethernet-Verbindung starten. Dazu muss die Boot-Funktion für USB aktiviert und ein Rechner im Ethernet-Netzwerk als Server konfiguriert worden sein, ferner ist ein Setup über Proxy-DHCP erforderlich. Der Server liefert das Dateisystem und den Kernel und überträgt die zum Booten notwendigen Daten per TFTP.