„Der Baumaschinenführer erhält mit dem Fortschreiten der technischen Entwicklung immer mehr neue Informationen. Und diese Informationen sind alle wertvoll, weil sie die Effizienz und Qualität auf der Baustelle erhöhen“, sagt Peter Wagner, der für Kleinserien und Nachrüstlösungen im Baumaschinenbereich zuständige Segmentleiter bei Continental. Bei der neuen Generation des Kamerasystems ProViu 360 sind insgesamt vier 1,3-Megapixel-Kameras installiert, eine für jede Richtung. Sie verschaffen dem Fahrer eine Vogelperspektive auf seine Maschine.
Neue Generation wird komplett digital
Im Vergleich zum Vorgänger wird die zweite ProViu-Generation komplett digital. Dadurch liefert das System schärfere und qualitativ bessere Bilder in HD-Auflösung, ausgespielt auf einem 10 Zoll großen Touchdisplay. Der Produktionsstart der digitalen Variante von ProViu 360 als allgemeine Anwendung für die Rundum-Vogelperspektive ist für 2020 geplant. Auf dieser Basis sind anschließend viele weitere spezielle Anwendungsfelder denkbar, wie beispielsweise eine präzise Kantenkontrolle beim Walzen.
In einem weiteren Schritt will Continental das Kamerasystem dann intelligent machen: Zusätzliche Informationen wie Radardaten oder Reifendruck können ins System eingespeist werden. Als Augmented Reality werden dann Markierungen, Piktogramme oder Texte direkt auf das Kamerabild gelegt und sind im Display zu sehen. So können die Sensoren beispielsweise vor Kollisionen warnen. Sowohl Unfälle mit Personen als auch Schäden an den Maschinen können durch diese komplette Umfelderfassung verhindert werden.
Kamera- und Radardaten verschmelzen
„Wir haben uns bewusst für die universelle und im Markt etablierte CAN-Bus-Schnittstelle entschieden, da sie vielfältige Anwendungsmöglichkeiten zulässt. Mit unserem CAN-Bus-Management können wir die Datenflut filtern und so nur die für den Fahrer relevanten Informationen bereitstellen“, sagt Daniel Wappler, Produktmanager bei Continental. Das Zusammenspiel verschiedener Sensordaten, das ProViu 360 in einer künftigen Entwicklungsstufe bieten soll, erhöht die Qualität der Informationen. Das gilt insbesondere für die Fusion von Kamera- und Radardaten.
Digitale Displays für mehr Präzision
Für eine effektivere Steuerung von Baumaschinen bietet Continental ebenfalls für Baustellen ausgelegte Displays an. Sie sind auch bei starker Sonneneinstrahlung gut lesbar und besonders robust. Ein Beispiel ist die Primärinstrumentierung MultiViu Compact mit 7 Zoll großem Display und optionalem Touchscreen. Durch ein optional einbaubares Bluetooth-Modul hat der Fahrer die Möglichkeit, Fahrzeuginformationen wie Öl- oder Kraftstofffüllstand per Handy abzufragen und direkt weiterzuleiten.
Umgekehrt kann das Display Nachrichten vom Smartphone anzeigen. Zwei CAN-Anschlüsse, ein Videoeingang sowie mehrere digitale oder analoge Ein- und Ausgänge runden die technische Ausstattung ab. Als Einstiegsvariante bietet Continental das MultiViu Compact auch mit 4,3 Zoll großem Display an.
Neben diesen kompakten Lösungen stehen auch Premiumvarianten wie das frei programmierbare Kombi-Instrument MultiViu Professional12 zur Verfügung. Es verfügt über ein hochauflösendes, optisch gebondetes 12,3-Zoll-Farb-TFT-Display, eine echtzeitfähige 2D-Grafik- sowie Videodarstellung. Sie soll den Fahrer durch die übersichtliche Darstellung aller relevanten Informationen seiner Baumaschine entlasten – ob als animierte Texte, Skalen, Bargraphen oder Symbole. Zu sehen ist das beispielsweise beim modularen Fahrerarbeitsplatz (mFAP), bei dem Continental das MultiViu Professional12 einsetzt.
Modularer Fahrerarbeitsplatz
Der mFAP passt sich an die jeweiligen Anforderungen der Baufahrzeuge an und bietet somit Vorteile sowohl für den Fahrer als auch den Hersteller. Das Besondere ist die Kombination aus bis zu drei Displays mit zwei frei konfigurierbaren Bedienfeldern. Die relevanten Informationen und wichtigsten Bedienfelder sind so leicht zu erfassen. Dem Fahrer werden nur die Informationen angezeigt, die er für den aktuellen Arbeitsschritt benötigt. Dadurch wird er nicht unnötig abgelenkt und kann sich auf die Fahrt und die Arbeitsprozesse konzentrieren. Zusätzlich können Pop-up-Meldungen eingeblendet werden, um den Fahrer in außergewöhnlichen Situationen zu warnen.
Durch den modularen Aufbau des mFAP ist der Hersteller völlig frei bei der Anordnung von Bedienfeldern und Anzeigen. So kann er sich ganz nach den speziellen Anforderungen seiner Kunden richten. Die Bedienfelder sind über CAN-Bus verbunden und frei programmierbar. Die robuste Ausführung aller Komponenten soll auch dem harten Baustellenalltag standhalten.