Der Hermes Award ist einer der begehrtesten Technologie-Innovations-Preise. Mit 100.000 Euro Preisgeld zählt er zu den höchstdotierten Technologie-Wettbewerben weltweit. Die Verleihung findet als dramaturgischer Höhepunkt des Eröffnungstages der Messe statt. Durch die Anwesenheit der Deutschen Bundeskanzlerin sowie weiterer Staatsgäste wird ein hochoffizieller feierlicher Rahmen gesetzt. Im Rahmen der Eröffnung der Hannover Messe durch Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm der geschäftsführende Gesellschafter Henrik Schunk die Auszeichnung aus den Händen von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka entgegen.
Sensorik registriert Annäherungen von Menschen
„Das prämierte Produkt unterstützt die Mensch-Roboter-Kollaboration und ist damit ein zentraler Baustein für die vernetzte Fabrik. Damit passt es hervorragend zur Hannover Messe, von der auch in diesem Jahr wieder wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Industrie 4.0 ausgehen werden“, sagt Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG.
Schunk erhält den Preis für seinen Greifer JL1. Dabei handelt es sich um ein intelligentes Greifmodul für die Mensch-Roboter-Kollaboration, das unmittelbar mit dem Menschen interagiert und kommuniziert. Die im JL1 verbaute Sensorik registriert Annäherungen von Menschen und ermöglicht eine situationsabhängige Reaktion, ohne dass Mensch und Roboter sich berühren. Die Sicherheitsaura ist in den Greifer integriert und ermöglicht damit einen hochflexiblen Handhabungs- und Montageprozess mit Parallel- und Winkelgreifern von beliebigen Geometrien. Die Greiferfinger verfügen über Kraftmessbacken und taktile Sensoren und unterstützen damit adaptive Greiferoperationen. Zwei Kamerasysteme zeigen das Umfeld im 3D-Format und unterstützen die Greifteildetektion.
Hand in Hand
Die Jury um den Vorsitzenden Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), war beeindruckt von diesem neuen Greifmodul. Als selbstlernendes Greifsystem bietet der MRK-Greifer optimale Voraussetzungen für hochflexible Handhabungsszenarien in Industrie 4.0, bei dem Mensch und Roboter Hand-in-Hand arbeiten.
„In Industrie 4.0 ergibt sich für die sichere und barrierefreie Mensch-Roboter-Kollaboration durch die geringe Losgröße, hohe Teilevarianz und häufiges Umrüsten die Notwendigkeit, einen Teil der Systemintelligenz auch in die Endeffektoren zu verteilen: das ist Schunk mit dem JL1 in exzellenter Weise gelungen, so dass unsere Jury zu einem einstimmigen Ergebnis kam,“ ergänzte Wahlster. Diese fünf Firmen waren nominiert.