Die Schwerpunkte von Schweden sind breit gestreut und liegen unter anderem in den Bereichen E-Health, E-Government sowie der Digitalisierung des Schul- und Finanzsystems. „Die Schweden stehen dem technischen Fortschritt sehr positiv gegenüber“, sagt ZVEI-Volkswirt Jochen Schäfer. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Robotern erfolge selbstverständlicher als in vielen anderen Ländern der Europäischen Union. „Das Land erkennt die Chancen der Digitalisierung und will sie nutzen.“
Gemeinsam mit den anderen nordischen Ländern will Schweden aufbauend auf die Telekommunikationskompetenz skandinavischer Unternehmen ein länderübergreifendes 5G-Netz schaffen. Damit sollen Handel und Produktion schnell digitalisiert werden.
Von Autos und Stahl zur Digitalwirtschaft
Beim digitalen Umbau setzt Schweden auf die deutsche Elektroindustrie. Deren Exporte in die größte Volkswirtschaft Nordeuropas erreichten von Januar bis November 2018 einen Wert von 4,6 Milliarden Euro. Damit liegt das Land auf Platz 11 im europäischen Abnehmer-Ranking und auf Platz 13 weltweit. Besonders stark nachgefragt wurden Informationstechnik (870 Millionen Euro), Kommunikationstechnik (703 Millionen Euro) und Automationsprodukte (694 Millionen Euro).
„Die Produkte und Lösungen der deutschen Elektroindustrie zahlen auf die Digitalisierungsstrategie des Landes ein“, so Schäfer weiter. Schweden wolle den Umbruch von einer stark von der Auto- und Stahlbranche geprägten Industrie hin zu einer datenbasierten Digitalwirtschaft schnell angehen. „Die Voraussetzungen für den Aufbruch in die digitale Welt sind gut: Schweden besitzt eines der leistungsfähigsten Innovationssysteme und hervorragende Bedingungen für junge Unternehmen.“