Zukunftsmobilität Selbstfahrende Kleinbusse auf dem Uni-Gelände Ilmenau

Der EasyMile EZ10, ein autonom fahrender Kleinbus mit Elektroantrieb, soll im Sommer diesen Jahres in Betrieb gehen.

Bild: EasyMile 2021
10.02.2022

Vertreter der Technischen Universität Ilmenau, der Stadt Ilmenau, des Unternehmen IOV Omnibusverkehr Ilmenau und weiterer Partner des Campusbus-Projekts sind erstmals Schritt für Schritt die geplante Strecke selbstfahrender, elektrisch angetriebener Kleinbusse abgegangen. Der Linienverkehr von zwei futuristischen, automatisiert fahrenden Kleinbussen, die im Pendelverkehr den Ilmenauer Bahnhof mit dem Campus der TU Ilmenau verbinden werden, ist für diesen Sommer geplant.

Ab Sommer 2022 wird IOV Omnibusverkehr Ilmenau erstmals zwei automatisierte Kleinbusse des Herstellers EasyMile vom Typ EZ10 Generation drei im regelmäßigen Linienverkehr zwischen dem Bahnhof und dem Campus der Technischen Universität Ilmenau einsetzen. Das an der TU Ilmenau angesiedelte Thüringer-Innovationszentrum-Mobilität (ThIMo) begleitet das Campusbus-Projekt im Sinne eines Reallabors zum Anfassen:

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Fachgebieten erforschen und entwickeln Funk- und Fahrzeugtechnologien – im Labor und auf den Ilmenauer Straßen. Kommunikationswissenschaftler unterstützen die Forschung und analysieren die Wahrnehmung und Akzeptanz der autonomen Shuttlebusse in der Bevölkerung. Das Pilotprojekt, das durch zwei Thüringer Ministerien finanziert wird, ist ein erster wichtiger Schritt bei der Entwicklung eines intelligenten, nachhaltigen und nutzerorientierten Verkehrs im Ilm-Kreis.

Die erste Streckenbegehung

Bei der Streckenbegehung führten der IOV-Geschäftsführer Matthias Höring und Constantin Pitzen vom Büro autoBus, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, die 13-köpfige Projektgruppe zwei Kilometer weit von der geplanten Starthaltestelle hinter dem Ilmenauer Bahnhof bis zur Endhaltestelle auf dem Campus der TU Ilmenau.

Zusammen mit dem Tiefbauamt, dem Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr und der Prüfgesellschaft Dekra wurden letzte Anpassungen an der Infrastruktur abgestimmt, die für einen reibungslosen Betrieb der nur von einem Sicherheitsfahrer begleiteten Busse notwendig sind. Das französische Unternehmen EasyMile, das Transportlösungen für den autonomen Personen- und Güterverkehr entwickelt, hatte gleich zwei Vertreter aus seinem Berliner Büro nach Ilmenau geschickt, um den Verlauf der Strecke sowie die Positionen und mögliche Erweiterungen der Haltestellen zu begutachten.

Robert Haase von EasyMile ist von der Fahrtroute überzeugt: „Den Bahnhof mit verschiedenen Stationen auf dem Universitätscampus zu verbinden, ist ein perfektes Anwendungsszenario für den Einsatz autonomer Shuttles und ein exzellentes Beispiel für die Überbrückung von Lücken auf der sogenannten ersten und letzten Meile.“

Nachdem EasyMile die Strecke als grundsätzlich geeignet für autonomen Busverkehr eingestuft hat und die Dekra auf Basis der Begehung ihr Strecken- und Fahrzeuggutachten erstellt haben wird, steht einer erfolgreichen Zulassung der automatisierten Kleinbusse nichts mehr im Wege. Ausgeliefert werden sie, wenn die eigens dafür neu angelegte Schöffenhausstraße, die den Neuhäuser Weg und die Ehrenbergstraße verbindet, fertiggestellt sein wird. Bevor die Busse auf der Strecke sensortechnisch eingemessen werden, müssen noch letzte Hardwarekomponenten integriert und Vorbereitungen für den auf dem Gelände des ThIMo angesiedelten Betriebshof mit Lademöglichkeiten getroffen werden.

Die Stadt Ilmenau und das Thüringer Innovationszentrum Mobilität arbeiten mit den Industriepartnern Funkwerk Systems und Lehmann & Partner im Projekt P:Mover bereits an der Planung für weitere Streckenabschnitte für den Einsatz noch höher automatisierter Busse.

Bildergalerie

  • Start der Busstrecke ist am Ilmenauer Bahnhof jenseits der Bahngleise im Neuhäuser Weg. An der Nelson-Mandela-Brücke biegt sie in die neue Schöffenhausstraße ab und führt durch die Ehrenbergstraße, wo in Höhe des Technologie- und Gründerzentrums die erste Haltestelle eingerichtet wird. Die Strecke führt weiter vorbei am Ernst-Abbe-Zentrum und Studierendenwohnheimen, vor der Mensa Ehrenberg wird als zweiter Halt die jetzige Bushaltestelle genutzt. Nach einem weiteren Zwischenstopp an der Universitätsbibliothek wird die Endhalte-stelle in der Nähe des Audimax am Helmholtzplatz erreicht. Auf dem Rückweg führt die Strecke von der Ehrenbergstraße ein kurzes Stück über die Langewiesener Straße zurück in den Neuhäuser Weg, um Wendemanöver zu vermeiden. Eine mögliche Erweiterung der Strecke führt vom Helmholtzplatz über die Straße Am Ehrenberg rund um den Leonardo Da Vinci-Bau und das Berufsschulzentrum.

    Start der Busstrecke ist am Ilmenauer Bahnhof jenseits der Bahngleise im Neuhäuser Weg. An der Nelson-Mandela-Brücke biegt sie in die neue Schöffenhausstraße ab und führt durch die Ehrenbergstraße, wo in Höhe des Technologie- und Gründerzentrums die erste Haltestelle eingerichtet wird. Die Strecke führt weiter vorbei am Ernst-Abbe-Zentrum und Studierendenwohnheimen, vor der Mensa Ehrenberg wird als zweiter Halt die jetzige Bushaltestelle genutzt. Nach einem weiteren Zwischenstopp an der Universitätsbibliothek wird die Endhalte-stelle in der Nähe des Audimax am Helmholtzplatz erreicht. Auf dem Rückweg führt die Strecke von der Ehrenbergstraße ein kurzes Stück über die Langewiesener Straße zurück in den Neuhäuser Weg, um Wendemanöver zu vermeiden. Eine mögliche Erweiterung der Strecke führt vom Helmholtzplatz über die Straße Am Ehrenberg rund um den Leonardo Da Vinci-Bau und das Berufsschulzentrum.

    Bild: Büro autoBus

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