Am 1. und 2. Dezember 2022 fand in Hamburg das Kickoff-Treffen des Forschungsprojektes SafeCREW statt. Die DVGW-Forschungsstelle an der Technischen Universität Hamburg (DVGW-TUHH) wird mit zehn Partnern aus Deutschland, Italien, Spanien, den Niederlanden und Großbritannien daran forschen, welche Bedingungen für eine klimaresiliente Wasserversorgung erfüllt werden müssen und Handlungsanleitungen für die Wasserversorger, die Politik und die Regelungsbehörden entwickeln.
Prozesse müssen angepasst werden
Denn der Klimawandel stellt die Trinkwasserversorgung in Europa vor große Herausforderungen. Mit steigenden Wassertemperaturen und zunehmenden Starkregenereignissen werden auch höhere Mengen an organischen Stoffen und Mikroorganismen in Rohwässern vorkommen.
Gut etablierte Prozesse, die bisher eine hohe Trinkwasserqualität garantieren, müssen verändert und angepasst werden. So ist in Südeuropa schon heute eine Desinfektion des Trinkwassers notwendig, und möglicherweise werden in Zukunft auch nordeuropäische Wasserversorger davon betroffen sein.
Ein Fokus von SafeCREW liegt deshalb auf der Erforschung bisher unbekannter und der weiteren Charakterisierung bereits bekannter Nebenprodukte der Desinfektion und deren Entstehung. Mit den Forschungsergebnissen beabsichtigen die beteiligten Unternehmen Methoden zur Quantifizierung und zur Verminderung dieser Nebenprodukte zu entwickeln, sodass sich diese nicht negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Besseres Management
Das SafeCREW-Konsortium aus Forschungsinstituten, europäischen Wasserversorgern, klein- und mittelständischen Unternehmen und dem Umweltbundesamt wird an drei Fallstudien in Norddeutschland, Italien und Spanien die Charakterisierung der Wasserqualität vorantreiben und neue Wasserbehandlungsmethoden und ein besseres Management der Wasserverteilnetze entwickeln, damit die hohe Trinkwasserqualität in der EU gesichert bleibt. Dies schließt alle Prozesse von der Quelle über die Aufbereitung bis ins Verteilungsnetz ein.
SafeCREW wird durch die Europäische Union gefördert und richtet sich an die Akteure im Wassersektor: Wasserversorger erhalten Unterstützung für ein integriertes Risikomanagement und Regelungsbehörden können auf Basis der in SafeCREW generierten Daten die Zulassung sicherer Materialien in den Verteilnetzen umsetzen. Nicht zuletzt wird durch die Forschungsarbeit die Fortentwicklung und Umsetzung der EU-Trinkwasserrichtlinie sichergestellt.