Ob Autos, Mobiltelefone oder Waschmaschinen: Kein elektrisches Gerät kommt ohne integrierte Schaltung aus. Das Chipdesign ist der wesentliche Schritt, um Mikroelektronik für zukünftige Produkte und Anwendungen zu entwerfen. Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das neue Netzwerk „Chipdesign Germany“ im Rahmen der Designinitiative Mikroelektronik für drei Jahre mit vier Millionen Euro. Motivation ist die Überzeugung, dass sich über Kompetenz im Chipdesign die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken und technologische Souveränität in Europa gewinnen lassen.
Ziele und Vorgehen
Das Netzwerk „Chipdesign Germany“ bildet eine Plattform für den vorwettbewerblichen, offenen Austausch zwischen allen am Chipdesign beteiligten Akteuren. Es wird von den vier Kooperationspartnern Edacentrum, Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland, der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau und der Leibniz Universität Hannover getragen.
Aufgabe des Netzwerks ist es, dem Chipdesign eine Stimme zu geben, um seine Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar zu machen. „Chipdesign Germany“ dient als zentrale Anlaufstelle zu diesem Thema in Deutschland und entwickelt und vernetzt Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften, zum Technologie-Monitoring, zur Unterstützung von Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen in der Mikroelektronik sowie der Wissenschaftskommunikation, um die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Das Netzwerk berät das BMBF zu allen Fragen des Chipdesigns, der Positionierung Deutschlands in der Mikroelektronik und erarbeitet Handlungsempfehlungen für begleitende Programmforschung.
Die Partner
Edacentrum
Das Edacentrum ist eine unabhängige Instanz für Elektronik, Design und Anwendungen in Wirtschaft und Wissenschaft. Es gestaltet Forschung und Entwicklung für eine durchgängige Design-Methodik entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In dieser Rolle ist das Edacentrum anerkannter Innovationsbeschleuniger für die Mikroelektronikindustrie und deren Anwenderindustrien.
Das Edacentrum initiiert, koordiniert und begleitet industriegeführte, öffentlich geförderte F&E-Projekte auf dem Gebiet EDA, sowohl im klassischen Sinn von „Electronic Design Automation“ als auch im Sinn von „Elektronik, Design und Anwendungen“ und bietet ein umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen an.
Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland
Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) ist ein weltweit führender und standortübergreifender FuE-Zusammenschluss für die Mikro- und Nanoelektronik und bündelt das Know-how und die technologische Infrastruktur ihrer 13 kooperierenden Institute aus Fraunhofer-Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft über ganz Deutschland hinweg. Als One-Stop-Shop bietet sie wissenschaftlich exzellente, anwendungsorientierte Technologien und Systemlösungen für eine zukunftsträchtige Mikroelektronik. Sie leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur technologischen Souveränität Deutschlands und Europas. Von 2017 bis 2021 unterstützte das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Modernisierung der Forschungsinfrastruktur aller 13 beteiligten Institute.
Rheinland-Pfälzische Technische Universität
Seit 01. Januar 2023 bilden die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau zusammen die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit über 20.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Leibniz Universität Hannover
Als eine der neun führenden technischen Universitäten in Deutschland mit mehr als 27.000 Studierenden und 86 Studiengängen sieht sich die Leibniz Universität Hannover in der Verantwortung, zur nachhaltigen, friedlichen und verantwortungsbewussten Lösung zentraler Zukunftsaufgaben beizutragen. Die Kompetenz hierfür erwächst aus dem breiten Fächerspektrum, das von den Ingenieur- und Naturwissenschaften über die Architektur und Umweltplanung, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zu forschungsstarken Sozial- und Geisteswissenschaften reicht.