Metallbearbeitung ist eine Nebenbühne auf dem Elektronikmarkt. Metallbauteile dienen meist der Kühlung von Leistungselektronik, haben konstruktive Zwecke oder dienen als Gehäuse. Alutronic stellt seit knapp 45 Jahren Kühlkörper aus Aluminium her. Unser Vater und Gründer von Alutronic, Rolf-Werner Schlachtenrodt, sagt: „Wir machen Löcher in Aluminium, je schneller und einfacher, desto erfolgreicher sind wir.“ Diese Logik sorgt auf jeden Fall für Bodenständigkeit.
Es ist vielleicht etwas sehr auf den Punkt gebracht, aber im Vergleich zu der Komplexität moderner elektronischer Systeme, den Herstellungsverfahren und der Beschaffung von elektronischen Bauteilen fühlen wir uns in der Tat nicht wie Raketenwissenschaftler. Wir bieten auf einem sehr belebten Markt simple Produkte an. Ein Kühlkörper hat seinen einfachen Zweck zu erfüllen. Einen Design Award bekommen wir selten. Der Zweck ist klar. Die Qualität machbar. Dann hat Preis wohl erste Priorität.
Sofort wissen dann alle, was sie zu tun haben. Die aktuelle Logik: Der Entwickler entwirft einen Kühlkörper, welcher den Zweck erfüllt, der Einkäufer muss nur den günstigsten unter den zuverlässigen Lieferanten wählen. Der Hersteller von Kühlkörpern muss eigentlich nur auf seine Kosten achten, dann ist er erfolgreich.
Das klingt ähnlich drastisch vereinfacht wie das Zitat unseres Vaters. Vielleicht ist das ein Familientick. Beide Logiken ergeben auch Sinn. Wir glauben aber, dass sie je in eine bestimmte Zeit gehören. Genau wie es heute nicht mehr reicht, „immer schneller und einfacher Löcher in Aluminium zu bohren“, wird es morgen nicht mehr reichen, „allein seine Kosten im Griff zu haben“.
Megatrends wie größere Variantenvielfalt, mehr Customization, kürzere Lieferzeiten in der Elektronik, Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Fokus auf Klimaschutz und nachhaltige Ressourcennutzung – sie geben eine neue Logik an: Um erfolgreich zu sein, ist „echte Effizienz“ gefragt. „Echte Effizienz“ bedeutet für uns, dass man sich nicht zufriedengibt, wenn man es günstiger und schneller hinbekommen hat. Denn noch günstiger und noch schneller ist später das Nebenprodukt von „echter Effizienz“.
Beispiel: Ein Kühlkörper wird gesucht. Ein kostensparendes Standardprofil wird verwendet, welches auf jeden Fall thermisch passt. Ein Lieferant mit dem besten Preis wird beauftragt. Das Projekt wird erfolgreich abgeschlossen, weil schnell umgesetzt und günstig. Ja? Thema Klima- und Ressourcenschutz: Habe ich wirklich nur so viel von dem CO2-intensiven Aluminium eingesetzt wie nötig? Thema kürzere Entwicklungszeiten und Digitalisierung: Habe ich die besten Tools genutzt, um aus einer möglichst großen Auswahl an Optionen die effizienteste zu finden? Thema Customization: Habe ich geprüft, ob ein eigenes Kühlkörperprofil nicht die „echt effizientere“ Lösung gegenüber einem Standardprofil gewesen wäre? Ist Projekterfolg = Entwicklungszeit und Werkzeugkosten sparen und die daraus entstehende Lösung möglichst kosteneffizient beschaffen?
Kunden zu der echt effizientesten Kühlkörperlösung zu bringen, ist nicht unser einziges Ziel. Materialeffizienz, Energieeffizienz, eine effiziente Organisation, eine effiziente IT. Überall wird es für uns erst da richtig interessant, wo die Grenzen von Kosteneinsparungen erreicht wurden und wir uns den Themen mit Blick auf die bekannten Megatrends zuwenden.