Die eine oder andere Beziehung wird durch zu langsame Spermien auf eine Probe gestellt. Das hat Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, kurz IFW Dresden, aufgerüttelt. Sie entwickelten Mikromotoren, welche die kleinen Lebensgeber in Fahrt bringen: Die winzigen spiralförmigen Antriebselemente können träge schwimmende Spermien direkt zu einer Eizelle navigieren. Diese Spermbots bestehen aus kleinsten Metallspiralen, die von einem rotierenden magnetischen Feld gesteuert werden.
Die Spermbots
Um der Theorie Leben einzuhauchen, wählten die Wissenschaftler die 3D-Laserlithografie. Denn diese kann solche winzigen Objekte in nahezu beliebiger Form und mit größter Präzision herstellen. Gemäß den aus einem digitalen Modell generierten Daten wurde mit einem Laserstrahl computergesteuert und in drei Dimensionen in einen flüssigen Fotolack geschrieben. Während dieses Druckprozesses, der Zwei-Photonen-Polymerisation, härtet der lichtempfindliche Lack an den belichteten Stellen aus. Die überschüssige Menge Fotolack kann später einfach in einem Entwicklerbad abgelöst werden. Die auf diese Weise aus einem Photopolymer gedruckten Kunststoffspiralen wurden zusätzlich mit einer Metallschicht überzogen, um ihnen magnetische Eigenschaften zu verleihen. Ein rotierendes Magnetfeld bewegt und steuert die Spermbots zur Eizelle.
Der 3D-Drucker
Nanoscribe stellt 3D-Drucker für die Nano- und Mikrometerskala her. Zahlreiche Preise wie der Prism oder WTN Award unterstreichen das disruptive Potenzial dieser Technik. Der Geschäftsführer Martin Hermatschweiler erläutert: „Mit unserem 3D-Drucker Photonic Professional GT lassen sich immer wieder neue Anwendungsfelder erschließen. Für viele dieser Anwendungen gibt es keine alternative Herstellungsmethode.“