In Intralogistik und Produktion Vernetzung und Individualisierung werden 2022 Trend

Die zunehmende Komplexität der Produktion erfordert flexibles und agiles Vorgehen in hochvernetzen Arbeitsumgebungen.

Bild: iStock, alexaldo
02.03.2022

Für Logistik und Produktion zeichnen sich aktuell zwei Themen als neue „Mega-Trends“ ab, so Captron. Dabei handelt es sich zum einen um Vernetzung, zum anderen um Individualisierung, was unter anderem an der Zunahme komplexer Automatisierung, an der neuen Wichtigkeit von Losgröße 1 und am verstärkten Angebot von aus-einer-Hand-Lösungen liegt.

In der Industrie 4.0 werden Arbeitsvorgänge durch Künstliche Intelligenz, Machine Learning und additive Produktion zunehmend komplex. Damit werden die Weichen für einen hohen Automatisierungsgrad und eine umfangreiche Datengrundlage gestellt. Außerdem gewinnt in vielen Produktionsbereichen die Losgröße 1 zunehmend an Bedeutung, trotz verstärkt automatisierter Prozesse.

Dies erfordert flexibles und agiles Vorgehen in hochvernetzen Arbeitsumgebungen, wie die Experten von Captron wissen. Für sie zeichnen sich entsprechend zwei Mega-Trends für Logistik und Produktion im Jahr 2022 ab: Vernetzung und Individualisierung.

Trend 1: Servitization, Individualisierung und Losgröße 1

Dass Produktions- und Logistikprozesse – zumindest in großen Teilen – automatisiert ablaufen, ist längst nichts Neues. Kunden werden aber zunehmend anspruchsvoller und fragen nach individualisierten Lösungen; selbst aus der Smart Factory ist der Mensch dadurch nicht mehr wegzudenken.

Individuelle Ansätze und Lösungen benötigen nicht nur eine Informationsgrundlage aus Smart Data, sondern auch menschliche Expertise und langjährige Praxiserfahrung. Nur damit lassen sich die oft hochindividuellen Produkte in einem vernetzten und automatisierten Betrieb der Industrie 4.0 herstellen.

Servitization: Gesamtlösungen aus einer Hand

Deswegen vertrauen immer mehr Hersteller bei der Automatisierung ihrer hochspezialisierten Lösungen auf den Rat von Experten. Die bisherigen Komponenten-Zulieferer für Produktion und Logistik verfügen über das notwendige Know-how dazu und versorgen Anwender künftig nicht mehr nur mit Hardware, sondern bieten darüber hinaus ihr Wissen als Dienstleistung an.

„Mit der sogenannten Servitization rückt das Lösen von Kundenproblemen in den Vordergrund. Hersteller verkaufen nicht mehr nur materielle Güter wie Sensoren oder Greifsysteme, sondern ganz besonders auch Dienstleistungen. Gefragt sind heute umfassende Lösungen für das gesamte Handling von Material“, weiß Dr. Roland Aubauer, Senior Director Research & Development bei Captron.

„Servitization heißt also, den Digitalisierungsprozess des Kunden je nach Bedarf von A bis Z mit Beratungsleistungen zu begleiten und mit Produktlieferungen zu unterstützen. So können Serviceanbieter Prozesse beim Kunden laufend optimieren, Fehler vermeiden und Projekte entsprechend skalieren. Nur so lassen sich individuelle und qualitativ hochwertige Produkte automatisiert herstellen und zeitnah an den Endkunden ausliefern. Diese profitieren von deutlichen Effizienzsteigerungen sowie verkürzten Produktions- und Lieferzeiten, die Same-Day- oder Next-Day-Lieferungen ermöglichen“, so Aubauer weiter.

Trend 2: Vollständige Vernetzung

Da die Komplexität und der Automatisierungsgrad weiter zunehmen werden, sind flexible und agile Prozesse gefragt – in der Produktion genauso wie in der Intralogistik. Vom Materialeingang bis zum Warenversand müssen sämtliche Arbeitsschritte optimal ineinandergreifen und vernetzt werden. Dazu tragen drei wesentliche Faktoren bei:

  • Intelligente Hardware wie Taster und Sensoren, die durch Machine Learning und Künstliche Intelligenz (KI) selbst lernen und über digitale Schnittstellen Prozessdaten vermitteln: Diese können sich idealerweise selbst warten und Fehler im Sinne der Predictive und Prescriptive Maintenance (vorausschauende und handlungsempfehlende Wartung) melden.

  • Neue Kommunikationstechnologien und offene Schnittstellenstandards: Vor allem UWB-Technologie (Ultrabreitband), Cloud-Anwendungen und der Mobilfunkstandard 5G sind 2022 auf dem Vormarsch.

  • Automatische Transport-, Greif- und Ablagesysteme bis hin zu fahrerlosen Transportsystemen und autonom agierenden Robotern oder Drohnen: Diese können Auftragsspitzen und veränderte Produktions- oder Logistikanforderungen abfedern und den Menschen bei Arbeitsschritten unterstützen.

„Durch diese drei Komponenten werden Produktion und Logistik weiter vernetzt. Der Datentransfer wird genauer, zuverlässiger, sicherer, skalierbarer und kosteneffizienter. In Echtzeit lassen sich so selbst kleine Assets tracken und Prozesse durchgehend digital dokumentieren“, ergänzt Aubauer. „Anwender profitieren von noch transparenteren automatischen Materialflüssen, geringeren Suchzeiten und einer optimierten Qualitätssicherung.“

Effizienzsteigerung durch Vernetzung und automatisierte Individualisierung

Um vollständige Vernetzung und hochautomatisierte Individualisierung möglich zu machen, brauchen Unternehmen den richtigen Partner an ihrer Seite, der sie mit seinem Know-how unterstützt. Captron hat zu diesem Zweck die Marke Captron Solutions ins Leben gerufen, die sich auf das Lösen spezifischer Kundenprobleme bei der Digitalisierung und Optimierung von Logistik- und Produktionsprozessen konzentriert und mit ihnen gemeinsam vor Ort arbeitet.

„Wir haben den Markt eingehend beobachtet und festgestellt, dass Kunden zunehmend Kosten minimieren, Fehler reduzieren und ihre Schnelligkeit in Intralogistik- und Produktionsprozessen erhöhen wollen. Die Nachfrage nach digitalen Lösungen – vor allem bei der individuellen Softwareentwicklung und -integration, der Prozessberatung (Lean Management) und im Projektmanagement – ist deswegen in den letzten Jahren gestiegen und hält auch weiterhin an. Mit Captron Solutions begegnen wir diesem Bedarf und können Kunden Lösungen aus einer Hand bieten, die genau auf ihre Anforderungen, etwa in der Intralogistik, zugeschnitten sind”, fasst Philip Bellm, CEO bei Captron, zusammen.

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