Dina Reit Vom Maschinenbauer zum Influencer

Dina Reit ist Geschäftsführerin des Maschinenbauers SK Laser, das sie in zweiter Generation führt. Ihr Ziel ist es innovativen und diversen Maschinenbau zu gestalten. Als Ausbildung absolvierte Sie ein Doppelstudium (Wirtschaftswissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie) in Frankfurt an der Goethe Universität und London sowie einen Master in Management an der EBS Universität und EM Lyon. Auf LinkedIn ist sie eine einflussreiche Stimme im Maschinenbau und berichtet über die Themen Laser und Nachfolge. 2022 wurde sie als Familienunternehmerin des Jahres von Startup Teens ausgezeichnet und vom Focus Magazin zu einer der Top 100 Frauen gewählt.

Bild: SK Laser
20.10.2023

Social Media hat eine starke Präsenz in der Industrie, obwohl es noch skeptisch betrachtet wird. Verpasst die Industrie hierbei etwas Großes? Es ist an der Zeit, von der jüngeren Generation zu lernen und zu erkennen, dass dieses Tool große Möglichkeiten bietet.

Marketing über Social Media birgt großes Potenzial. Ob LinkedIn, Youtube oder vielleicht TikTok – was in vielen Branchen längst an der Tagesordnung ist und gut funktioniert, wird im deutschen industriellen Mittelstand leider noch viel zu selten genutzt. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass es gerade hier unzählige Einsatzmöglichkeiten gibt.

Mit Social Media kann viel Geld verdient werden: Pamela Reif ist eine deutsche Influencerin mit 9 Millionen Instagram-Followern und Montana Black ist ein bekannter Twitch-Streamer mit fast 3 Millionen YouTube-Abonnenten. Diese Influencer verfügen über eine enorme Marktmacht. Sie können ihre Follower zum Kauf von Produkten oder zur Teilnahme an bestimmten Aktivitäten bewegen. Stellen wir uns vor, Pamela und Montana hätten eine Empfehlung für ein bestimmtes Getränk, und viele ihrer Follower würden dieses Getränk probieren. Wenn nur zehn Prozent ihrer Anhänger den Rat befolgen, zeigt dies das enorme Potenzial dieser Influencer.

In den Bereichen Beauty, Mode und Gaming funktioniert dieses Prinzip bereits. Doch wie sieht es im B2B-Bereich aus, insbesondere wenn es um den Verkauf von Lasermaschinen geht? Man kann nicht davon ausgehen, dass jemand aufgrund eines Beitrags in den sozialen Netzwerken spontan einen Laser kauft. Aber ich bin überzeugt, dass es auch im B2B-Bereich Chancen gibt, über Social Media auf sich aufmerksam zu machen, potenzielle Kunden zu gewinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren.

Das Motto lautet: „People buy from People they trust.” Und auch in B2B-Unternehmen sind es Menschen, die Entscheidungen treffen. Genau für diese Menschen müssen wir greifbarer werden. Eine Chance dafür bieten die sozialen Medien. Als wichtigste Plattform hat sich für uns LinkedIn herauskristallisiert. Ich selbst verfüge über mehr als 37.000 Follower und nutze in erster Linie meinen eigenen Kanal. LinkedIn ist eine Business-Plattform, auf der sich Menschen miteinander vernetzen und ihre Ideen austauschen können. Sie bietet die Möglichkeit, mit potenziellen Kunden und Mitarbeitern in Kontakt zu treten.

Man fragt mich oft, ob sich die Mühe lohne. Ja, es lohnt sich definitiv! Wir nutzen LinkedIn, um Leads zu generieren, und mehr als die Hälfte unserer Verkäufe von Maschinen kommen über diesen Kanal zustande. Auch die Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch die Social-Media-Präsenz erleichtert. Die Menschen sind auf der Suche nach Arbeitgebern, bei denen sie sich wohlfühlen und mit denen sie sich identifizieren können. Mit Social Media können wir unsere Unternehmenskultur und unsere Werte präsentieren.

Doch was sollte man beim Erstellen von Posts für soziale Medien beachten? Um gute Inhalte zu erstellen, sind einige wichtige Punkte zu befolgen. Zunächst sollte man sich auf relevante Themen konzentrieren, die sowohl für das Unternehmen als auch für die potenzielle Zielgruppe von Interesse sind. Eingängige Überschriften sind wichtig, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Um die Lesbarkeit zu erhöhen, sollte der Inhalt in leicht verdaulichen Häppchen präsentiert werden. Auch Emojis können verwendet werden, um den Text aufzulockern. Bilder wie Fotos und Videos sind ebenfalls wichtig und sollten farbig gestaltet werden. Da viele Menschen ihre Mobiltelefone stumm geschaltet haben, ist es ratsam, Videos mit Untertiteln zu versehen. Auf LinkedIn ist es effektiv, morgens zu posten, da die Plattform eher für geschäftliche Zwecke genutzt wird. Neben dem Engagement mit der Community ist die Regelmäßigkeit der Postings entscheidend. Wir können direkt in der Kommentarspalte mit den Menschen in einen aktiven Austausch treten.

Man kann einen eigenen Content-Plan erstellen, um die Inhalte zu organisieren. Es ist wichtig, flexibel zu sein und die Beiträge der aktuellen Situation anzupassen. Schnellschüsse sind erlaubt, man muss nicht auf perfekte Bedingungen warten, um zu posten. Vom Maschinenbauer zum Influencer – mit Social Media können wir Leads generieren, Mitarbeiter gewinnen und unsere Markenpräsenz verbessern. Es hilft uns, als Unternehmen greifbar und ansprechbar zu sein. So können Hidden Champions zum Visible Champion werden. Social Media lohnt sich auch im B2B!

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