Finanzen Wago beendet 2020 mit stabilem Umsatz

WAGO GmbH & Co. KG

Der Stammsitz der WAGO Gruppe im westfälischen Minden.

Bild: Christian Schwier
12.04.2021

Die Wago-Gruppe hat das Jahr 2020 mit einem stabilen Umsatz abgeschlossen. In einigen Regionen blieben die Umsätze auf Vorjahresniveau, in anderen waren leichte Einbußen zu verzeichnen. Die Umsatzverteilung und Mitarbeiterzahl blieb unverändert.

Sponsored Content

Die Wago-Gruppe hat das Jahr 2020 mit einem Umsatz von 950 Millionen Euro abgeschlossen und liegt damit nur 0,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 954 Millionen Euro. „Dieses Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen. Ab dem vierten Quartal war trotz der Corona-Pandemie ein deutlich positiver Trend erkennbar“, so Chief Financial Officer Axel Börner.

Auf Landesebene blieben Deutschland und Frankreich aber auch die USA und Japan in ihrem Umsatz sehr stabil. Nur in wenigen Märkten wie zum Beispiel in Indien oder Skandinavien waren Einbußen zu spüren. „Wenn wir außerdem noch die Währungseffekte betrachten, so können wir sehr zufrieden mit unserem Ergebnis sein und spüren, dass sich der Wachstumstrend im ersten Quartal klar fortsetzt“, erklärt Axel Börner.

Die Umsatzverteilung nach Landesmärkten blieb bei dem Anbieter von elektrischer Verbindungs- und Automatisierungstechnik im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Während Deutschland mit einem Umsatzanteil von 27 Prozent traditionell den wichtigsten Markt für Wago darstellt, erreicht das übrige Europa 44 Prozent; ROW (Rest of World) liegt bei knapp 30 Prozent. Auch die Zahl der Mitarbeiter blieb mit rund 8.500 konstant; davon sind circa 4.000 in Deutschland beschäftigt.

70 Millionen Euro investiert

Auch wenn die Wago-Gruppe weltweit aktiv ist und an neun internationalen Standorten produziert, so liegt der Investitionsschwerpunkt doch weiterhin klar in Deutschland. Rund 70 Prozent der Investitionen von 70 Millionen Euro flossen 2020 in den Stammsitz in Minden/Westfalen und in das Produktions- und Logistikzentrum in Sondershausen/Thüringen.

Größtes Projekt in 2021: das neue Ausbildungszentrum an der Hansastraße, das noch in diesem Jahr fertig gestellt wird. Etwa 5 Millionen Euro wird der Umbau der bisherigen Automatenmontage inklusive eines neuen Blockheizkraftwerkes kosten. „Nachwuchsförderung hat für uns weiterhin eine hohe Priorität. Mit dem Neubau bekommen unsere Studierenden und die technischen und kaufmännischen Auszubildenden gemeinsame, modern gestaltete Lern- und Aufenthaltsräume“, so Axel Börner. Zum Stichtag 31.12.2020 waren 249 Auszubildende und dual Studierende in Minden und 41 in Sondershausen beschäftigt.

Ein weiteres großes Investitionsprojekt hat bereits seinen Betrieb aufgenommen. Rund 15 Millionen Euro flossen in den neuen Produktionsstandort in Vadodara, Indien, dessen Kapazität die notwendigen Wachstumsreserven bereitstellt.

Corona-Prämie honoriert Engagement der Belegschaft

„Unsere umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit einem strikten Hygienekonzept und mobilem Arbeiten in den Verwaltungsbereichen haben Wirkung gezeigt, sodass wir die Situation bisher sehr gut gemeistert haben“, betont Axel Börner. „Das haben wir nicht zuletzt dem umsichtigen Verhalten unserer Belegschaft und dem großen Engagement des Krisenstabs zu verdanken. Darüber hinaus haben gerade die Kolleginnen und Kollegen in Produktion und Logistik bei dem anhaltend hohen Auftragseingang Großartiges geleistet.“

Als Anerkennung und Dank habe sich das Unternehmen entschieden, im Mai zusätzlich zur voraussichtlichen, im Tarifvertrag 2021 geregelten Prämie erneut eine freiwillige Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszuzahlen. Bereits im Oktober vergangenen Jahres wurde das besondere Engagement der Belegschaft in der Krise durch eine Sonderprämie honoriert. Insgesamt summieren sich die übertariflichen Leistungen des Unternehmens damit auf über 5 Millionen Euro.

Die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Pandemie hat Wago besonders in Bezug auf die Material- und Liefersituation im Blick. „Trotz Verknappung von Rohstoffen und Versorgungswegen spüren wir dank umsichtiger Planung aber bisher noch keine kritischen Auswirkungen“, so Axel Börner.

Produkthighlights in der Verbindungs- und Automatisierungstechnik

„In unserem Interconnection-Bereich kommen die aus der Installationstechnik bekannten Wago Hebelklemmen am Markt weiterhin sehr gut an“, freut sich Chief Sales Officer Jürgen Schäfer. „In der Automation können unsere Produkte aufgrund der offenen Linux-Plattform einfach in moderne Architekturen, wie Docker, integriert werden. Durch viele Kommunikationsschnittstellen und Protokolle werden sie als Datensammler für Monitoring und Analytics in großen Netzwerken eingesetzt. Wir sind stolz darauf, damit Partner der Initiative „Industrial Cloud“ von VW zu sein.“

Diese bietet eine offene Plattform, um die Produktion mit der Cloud zu verbinden und die gemeinsame Nutzung und den Austausch von Daten zu standardisieren. Auf dem Gebiet der Interface-Elektronik hat Wago im vergangenen Jahr die Stromversorgung Pro 2 für den Schaltschrank erfolgreich auf den Markt gebracht.

Weitere Ergänzungen werden hier ebenso folgen, wie im Bereich der Hebelklemmen, dort zu Beispiel als Steckverbinder, Leiterplattenklemme oder Reihenklemme für den Schaltschrank. „Darüber hinaus haben wir neue Edge Controller und Edge Computer für die Automatisierung und Industrie-4.0- Anwendungen, Lean-Managed-Switches und unser I/O-System-Field für die IP67-Automation im Programm“, erklärt Jürgen Schäfer.

Ausblick des neuen CEOs Dr. Heiner Lang

Zum 01.01.2021 hat Dr. Heiner Lang Sven Hohorst als Chief Executive Officer abgelöst, der in den Beirat der Wago-Gruppe gewechselt ist. „Wago steht für Pionierleistung und Innovationskraft, für langfristiges und nachhaltiges Wachstum, für starke Verbindungen, technologisch aber auch zwischenmenschlich. Und ich freue mich sehr, den Weg dieses Unternehmens nun mitzuprägen, neue Wege zu gehen, aber auch die Werte des Familienunternehmens zu bewahren“, erklärt der neue Vorsitzende der Wago Geschäftsführung.

Mit Blick auf das laufende Jahr habe der Gesundheitsschutz der Belegschaft weiterhin oberste Priorität. „Sollten die aktuell sehr positiven Auftragseingänge anhalten, können wir einen guten Abschluss 2021 erwarten, aber die gesamtwirtschaftliche Situation bleibt weiter unsicher“, so Dr. Heiner Lang.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel