Zu den täglichen Herausforderungen eines Elektroplaners oder Installateurs gehört die Suche nach dem richtigen Relais für die jeweilige Applikation. Auch wenn die Anwendungsparameter hinreichend bekannt sind – Steuerspannung, zu schaltende Last oder die Zahl der Kontakte für Schaltung und Rückmeldung –, ist damit noch nicht das richtige Produkt identifiziert. Denn das Angebot ist unüberschaubar. Die einzelnen Komponenten unterscheiden sich zum Teil nur minimal hinsichtlich ihrer technischen Daten oder der Verarbeitung. So liefern einige Hersteller einzelne Relais, während andere Anbieter ein komplett montiertes Modul zur Verfügung stellen. Die Auswahl der geeignetsten Komponente gleicht daher oft der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Wenige Pflichtparameter
Abhängig von der Last werden bestimmte Ansprüche an das Relais gestellt. Insbesondere Lampen erweisen sich als anspruchsvoll. Sie haben einen hohen kapazitiven Anteil, der zum Beispiel bei Leuchtstoffröhren aus dem Vorschaltgerät resultiert. Die kapazitiven Lasten sorgen dafür, dass im Einschaltmoment ein hoher Strom über die Relaiskontakte fließt. Für diese Anwendungen gibt es spezielle Relais mit größeren Kontakten, die den starken Einschaltstrom tragen können. Solche Besonderheiten sind dem Elektroplaner jedoch oft nicht bewusst und werden deshalb bei der Selektion des passenden Relais nicht einkalkuliert.
Der neue Relais-Konfigurator von Phoenix Contact vereinfacht die Suche nach der richtigen Komponente erheblich. Das Tool, das sich über die Website des Blomberger Unternehmens aufrufen lässt, generiert nach der Eingabe weniger Pflichtparameter eine Liste mit geeigneten Modulen. Zu den Pflichteingaben zählen die Kontaktausführung und die Eingangsnennspannung. Bei der Kontaktausführung wird zwischen Wechsler-, Schließer- und Öffnerkontakten in der entsprechenden Anzahl unterschieden. Die Eingangsspannung differiert zwischen Gleich- und Wechselspannung, da die Entscheidung die Wahl des Relais wesentlich beeinflusst. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist in diesem Zusammenhang der zu schaltende Strom. Er hängt bei Gleichspannungs-Anwendungen von der zu schaltenden Spannung ab, weshalb der Konfigurator nach der Angabe der Schaltspannung interaktiv den möglichen Schaltstrom anzeigt.
Anwendungsbezogene Details
Darüber hinaus kann der Nutzer zusätzliche Parameter eingeben, um die Applikation genau zu erfassen. Darunter fallen unter anderem die Anschlusstechnik oder die Angabe der Relaisart. Auf diese Weise wählt der Anwender direkt aus, ob ein elektromechanisches oder ein Solid-State-Relais verwendet werden soll. Außerdem kann er anführen, ob das Relais in einer bestimmten Applikation genutzt wird, zum Beispiel zum Schalten von Lampen. So ist sichergestellt, dass der Konfigurator das passende Produkt für den jeweiligen Anwendungsfall selektiert. Weitere Einsatzfelder sind beispielsweise Bahnapplikationen mit einem erweiterten Betriebsspannungs- und Temperaturbereich oder Anwendungen, in denen Störeinflüsse auftreten können, die über der Rückfallspannung eines handelsüblichen Relais liegen. Daher werden in solchen Fällen Modelle mit einer zusätzlichen Filterschaltung benötigt, die für ein sicheres Abschalten sorgen.
Expertenwissen nicht mehr notwendig
Nach der Eingabe der erforderlichen Parameter wird eine Ergebnisliste mit den geeigneten Relais erzeugt. Diese Komponenten lassen sich dann in einem Produktvergleich gegenüberstellen, zu einer Merkliste hinzufügen oder direkt bestellen. Der Elektroplaner oder Installateur erhält also mit wenigen Klicks die richtige Komponente für seine Anwendung. Er muss sich nicht mehr mit den technischen Daten der verschiedenen Relais auseinandersetzen und anschließend in einem mühseligen Vergleich die passende Komponente aussuchen. Zudem wird kein Expertenwissen über das Bauteil Relais vorausgesetzt. Der Konfigurator unterstützt hier, indem der Anwender einfach angibt, in welcher Applikation er die Komponente einsetzen möchte. Neben dem neuen Relaissystem Rifline complete unterstützt das Tool auch bewährte Relais-Produktfamilien wie PLC-Interface oder die PR-Serie.