Knapp 10 Prozent betrug das Wachstum der im Fachverband Bauelemente Distribution (FBDi) gemeldeten Unternehmen in Deutschland im ersten Quartal 2016. Der Umsatz lag bei 859 Millionen Euro, aktuell der zweithöchste Quartalsumsatz seit Gründung des FBDi. Damit setzte sich der positive Trend des zweiten Halbjahres 2015 fort. Die Aufträge legten mit 7,5 Prozent weniger stark zu, dennoch vermeldet der FBDi eine solide Book-to-Bill-Rate von 0,99. Auch das erste Quartal 2016 war, wie schon das Vorquartal, durch ein deutlich unterschiedliches Wachstum der verschiedenen Bauteilgruppen gekennzeichnet: Die Halbleiter lagen mit 10,5 Prozent leicht über dem Durchschnitt, die Passiven mit 7 Prozent leicht und die Elektromechanik mit knapp 1 Prozent deutlich darunter. In der Summe verzeichneten die Halbleiter einen Umsatz von 599 Millionen Euro, die Passiven 119 Millionen und die Elektromechanik 80 Millionen.
Dagegen legten die Displays (32,6 Prozent), Sensoren (23,4 Prozent) und Stromversorgungen (16,1 Prozent) wieder einmal signifikant zu. Sie rangieren jedoch im Vergleich mit den Halbleitern auf einem deutlich niedrigeren Umsatzniveau: Halbleiter trugen 69,8 Prozent zum Gesamtumsatz bei, Passive 13,9 Prozent, Elektromechanik 9,4 Prozent, Displays 3,3 Prozent, Stromversorgungen 2,6 Prozent und Sensoren 0,7 Prozent.
FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger kommentiert die Zahlen: „Ohne die Wechselkursschwankungen der letzten zwei Jahre entwickelt sich 2016 zumindest bis jetzt erstaunlich solide. Damit liegt Deutschland auch im europäischen Vergleich wieder deutlich über dem Durchschnitt. Angesichts der noch guten Auftragslage ist auch für Q2 mit einem ähnlich guten Ergebnis zu rechnen.“ Ob das allerdings so weitergehen wird, hängt nicht nur von Industriefaktoren ab, meint Steinberger: „Klar, es gibt viele positive Signale aus technischer (IoT, Industrie 4.0) wie regionaler Sicht (Beendigung der Iran-Sanktionen, US-Wahl), die die sehr stark innovations- und exportabhängige Hightech-Industrie und damit auch die Bauelemente-Nachfrage hierzulande beeinflussen können. Allerdings sehen wir in der Erosion der EU, nicht zuletzt durch den drohenden Brexit, eine nachhaltige Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung auch in Deutschland.“