Sensorik & Messtechnik Zuverlässiger Helfer in der Not

publish-industry Verlag GmbH

Bild: kevinjeon00, Beate Zoellner
19.02.2016

Mitarbeiter, die alleine gefährliche Aufgaben verrichten, müssen besonders geschützt werden. Mithilfe aktueller Technik lassen sich kritische Außeneinsätze überwachen, sodass Unfälle und Gefahrenlagen umgehend bemerkt werden.

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Allein im ersten Halbjahr 2015 wurden in Deutschland laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung 420.447 Arbeitsunfälle gemeldet, davon endeten 200 tödlich. Besonders gefährdet sind dabei Arbeitnehmer, die Alleinarbeit verrichten, bei denen es also im schlimmsten Fall länger unbemerkt bleibt, wenn ihnen etwas zustößt. Unter Alleinarbeit versteht man die Tätigkeit einer einzelnen Person außer Sicht- und Rufweite zu Kollegen.

Derartige unter Umständen risikobehaftete Arbeitsbedingungen sind in verschiedener Form in allen Branchen zu finden, oft auch nur auf bestimmte Tätigkeiten oder Zeiträume begrenzt, wie beispielsweise bei Nachtschichten, Kontrollgängen, mobilem Arbeiten oder Kundenbesuchen. Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter in Industrieanlagen, die mit Gefahrgütern zu tun haben oder denen Sturzgefahren drohen. Auch für Sicherheits- und Verkaufspersonal oder Fachkräfte in den Bereichen Medizin und Pflege eignet sich ein solches System.

Besonderen Risiken ausgesetzt

Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, für den Schutz und die Sicherheit seiner Angestellten zu sorgen, besonders wenn – wie im Falle des Alleinarbeiters – ein besonderes Gefahrenpotenzial vorliegt. Ein effektives und zuverlässiges Hilfsmittel für die Sicherheit von Alleinarbeitsplätzen ist ein Personen-Notsignal-System wie etwa Identicom vom britischen Hersteller Solo Protect (www.SoloProtect.de). Die Anlage wird weltweit bereits von mehr als 150.000 Alleinarbeitern genutzt und ist seit 2014 auch in Deutschland erhältlich. Das angenehm zu tragende Gerät ist als leichtgewichtiger Fotoausweishalter gestaltet und ermöglicht dadurch auch ein sehr diskretes Auslösen eines Alarms, etwa in einer Bedrohungssituation durch eine dritte Person. Es ist mit GPS ausgestattet, arbeitet mit einer handelsüblichen SIM-Karte und sucht sich automatisch und anbieterunabhängig das Mobilfunknetz mit dem besten Empfang.

Mit dem Gerät ist rund um die Uhr ein zertifiziertes Alarmempfangszentrum verbunden, deren Mitarbeiter beim Auslösen des „roten Alarms“ über ein integriertes Mikrofon mithören, parallel alle Geschehnisse aufzeichnen, den Alleinarbeiter umgehend lokalisieren und für die angemessene Hilfeleistung sorgen. „In bedrohlichen Momenten oder bei starken körperlichen Beschwerden zählt unter Umständen jede Sekunde. Ein Notruf über das Identicom kann sehr schnell mit nur einem Handgriff per Knopfdruck getätigt werden und sofort hört jemand vom Alarmempfangszentrum von Außenstehenden unbemerkt mit. Zu wissen, dass es im Fall des Falles eine derartige Unterstützung gibt, sorgt bei vielen Mitarbeitern für eine bessere Arbeitsmotivation und ein erhöhtes Sicherheitsgefühl“, erläutert Ulrich Hildebrand, Business Development Manager vom Hersteller Solo Protect. Für den Arbeitgeber bedeutet ein solches Sicherheitssystem, dass er seiner Verantwortung für den Mitarbeiter besser nachkommen kann. Es erleichtert die schnelle und nachhaltige Aufklärung von Störfällen oder Spezialsituationen, sichert vor Arbeitsschutzprozessen und verhindert – abgesehen von rechtlicher Verantwortung – auch möglicherweise Ausfälle und Kranktage von Mitarbeitern.

Die Statusüberprüfung zu Beginn jeder Nutzung zeigt die Akkulaufzeit und die Signalstärke des Gerätes an. Denn nur wenn der Akku geladen ist und die Signalstärke ausreicht, bietet das Gerät im Ernstfall einen Schutz. Mit dem sogenannten „gelben Alarm“ werden kurze Sprachnachrichten mit Informationen zu Standort, Tätigkeiten und potenziellen Risiken übermittelt. Nur im Falle eines darauffolgenden „roten Alarms“ werden diese Nachrichten vom Alarmempfangszentrum angehört. Durch die Informationen des gelben Alarms können die Mitarbeiter des Alarmempfangszentrums angemessen auf einen anschließenden Notruf reagieren, deshalb sollten die Sprachnachrichten regelmäßig aktualisiert werden. Die Funktion für den gelben Alarm kann bei Bedarf auch mit einem Timer versehen werden, der vom Träger verlangt, in regelmäßigen Abständen eine Nachricht zu übermitteln.

Automatische Alarmfunktionen

Praktisch auch: Wird das Gerät mit Gewalt vom Umhängeband entfernt, zum Beispiel im Rahmen einer Konfliktsituation oder bei einem Sturz, wird automatisch ein roter Alarm ausgelöst. Dieser wird aktiviert, wenn der Magnetstecker an der Rückseite des Gerätes herausgezogen wird. Nach der Aktivierung wird der Alarm durch das Alarmempfangszentrum genau wie jeder andere rote Alarm behandelt. Diese Abrissalarmfunktion kann mit einem speziellen Zubehörteil auch genutzt werden, wenn das Gerät ohne Band an einem Gürtelclip getragen wird.

Im Falle einer längeren Neigung des Gerätes mit gleichzeitiger Bewegungslosigkeit wird automatisch ein sogenannter „Totmannalarm“ inklusive GPS-Ortung ausgelöst. In dieser Alarmstufe wird ein Mitarbeiter des Alarmempfangszentrums zugeschaltet, der die notwendigen Hilfs- und Rettungsmaßnahmen sofort einleitet. Ein monatlicher Nutzungsbericht informiert den Arbeitgeber über das jeweilige Arbeitsumfeld seiner Mitarbeiter. Zusatztools, wie Kamera-, Anruf- und SMS-Funktion, können bei Bedarf dazugebucht werden.

Bildergalerie

  • Gefahrenerkennung per Namensschild: Die Technik im Anhänger bemerkt, wenn ein Arbeiter über längere Zeit regungslos liegt und löst einen Totmannalarm aus.

    Gefahrenerkennung per Namensschild: Die Technik im Anhänger bemerkt, wenn ein Arbeiter über längere Zeit regungslos liegt und löst einen Totmannalarm aus.

    Bild: Beate Zoellner

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